NÖGKK gegen strengere Krankenstandskontrollen

Ein Gesetzesvorschlag der Bundesregierung sieht unter anderem strengere Kontrollen bei Krankenständen vor. Sie sollen Versicherungsmissbrauch durch Arbeitnehmer verhindern. Die Gebietskrankenkasse kritisiert den Vorstoß.

Mit einem besonderen „Risiko- und Auffälligkeitsanalysetool“ gingen die Krankenkassen bisher bei Verdacht von Schwarzarbeit und Scheinanmeldungen gegen Firmen vor. In Zukunft sollen sie auch die Daten der Versicherten auf Auffälligkeiten untersuchen. Geprüft wird etwa, ob Krankenstände nur vorgetäuscht werden. Außerdem will die Regierung den Missbrauch von E-Cards verhindern - mehr dazu in Schärfere Kontrollen von Krankenständen (news.ORF.at)

Gleiche Maßstäbe für Firmen und Angestellte

Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse (NÖGKK) bezeichnet den Vorstoß als befremdlich. Denn bei Unternehmern setze die Regierung auf das Motto „Beraten statt Strafen“. Bei Angestellten und Arbeitern gehe es nun in die Gegenrichtung, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber noe.ORF.at.

Missbrauch müsse zwar auf allen Ebenen bekämpft werden, bekräftigte eine Sprecherin, daher seien Kontrollen für die NÖGKK schon immer wichtig gewesen, die Maßstäbe müssten aber sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber gleich sein, hieß es in der Stellungnahme weiter.

Versicherungsmissbrauch im Visier

Der Initiativantrag von ÖVP und FPÖ zur Arbeitszeitflexibilisierung erleichtert nicht nur den Zwölfstundenarbeitstag, er macht es auch schwerer, sich vor diesem durch einen simulierten Krankenstand zu drücken. Im Antrag ist nämlich eine Änderung des ASVG zum elektronischen Aufspüren von Versicherungsmissbrauch durch Dienstnehmer enthalten. Bisher war das auf den Dienstgeberbereich beschränkt.

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