St. Gabriel: Streit um humanitäre Härtefälle

Anders als angekündigt, mussten laut Caritas auch Flüchtlinge, die als humanitäre Härtefälle gelten, die Asylunterkunft St. Gabriel in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) verlassen. Landesrat Waldhäusl (FPÖ) weist das zurück.

Die ersten Flüchtlinge mussten die Asylunterkunft St. Gabriel am Montag verlassen. Weil wegen Mordes im Heim ermittelt wird, veranlasste Integrationslandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) die Verlegung - mehr dazu in Umzug aus Asylunterkunft St. Gabriel angelaufen (noe.ORF.at; 18.6.2018).

Am Montag sicherte Integrationslandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) noch zu, dass zumindest humanitäre Härtefälle, also Schwerkranke oder Menschen mit Behinderung, in dem Caritashaus bleiben dürfen. Dienstagfrüh mussten laut Angaben der Caritas aber auch elf dieser Menschen die Unterkunft verlassen.

Schwertner: „Verzweiflung bei den Betroffenen“

„Es handelt sich dabei um Menschen mit schweren Erkrankungen, unter anderem fortschreitender multipler Sklerose, Hypoplasie der Hände, spastischer Lähmung, Dialysepatienten und pflegebedürftige, alte Menschen“, so die Caritas in einer Stellungnahme. Laut Caritas wurde diese Entscheidung nicht begründet.

„Die Verunsicherung und Verzweiflung bei den Betroffenen, bei den Nachbarn und Freunden, sowie beim Caritas Team ist groß. Viele der Bewohner weinten beim Einsteigen in den Bus und verstehen nicht, warum ihnen ihr Zuhause genommen wird“, so Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner.

Waldhäusl: Betroffene seien keine Härtefälle

Aus dem Büro von Landesrat Waldhäusl hieß es zur aktuellen Situation, dass man Wort halte. Man stehe dazu, dass Härtefälle bleiben dürfen. Allerdings entscheide nicht die Caritas wer als Härtefall gilt, sondern die für Asylfragen zuständige Fachabteilung des Landes, so die Begründung.

Am Dienstag in der Früh wurden mehr als 12.800 Unterstützerungserklärungen einer privaten Online Petition „St. Gabriel soll bleiben“ an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) übergeben.

Links: