Mundhygiene für Kinder künftig gratis

Die Gebietskrankenkassen haben sich auf eine weitere Vereinheitlichung ihrer Leistungen geeinigt. Dieses Mal betrifft die größte Änderung die Mundhygiene beim Zahnarzt. Sie ist für Unter-18-Jährige in Niederösterreich künftig gratis.

Wer in Niederösterreich mit seinem Kind für eine Mundhygiene bislang den Zahnarzt aufsuchte, musste mitunter tief in die Tasche greifen. Die Vorsorge, etwa, um Karies vorzubeugen, fand bislang ausschließlich in Schulen und Kindergärten durch sogenannte Zahngesundheitserzieher statt. Bei Zahnärzten wurde die Behandlung verrechnet.

Behandlung kostete bisher 50 bis 70 Euro

„Nunmehr ist die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, also die Mundhygiene-Behandlung, die früher zwischen 50 und 70 Euro pro Sitzung gekostet hat, durch die soziale Krankenversicherung abgedeckt. Man kann diese Leistung mit der E-Card sozusagen umsonst in Anspruch nehmen“, so Jan Pazourek, der Generaldirektor der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK), im Gespräch mit noe.ORF.at.

Mundhygiene

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Die Krankenkasse bezahlt nun die Mundhygiene für Kinder und Jugendliche

Darüber hinaus gehören Amalgamfüllungen bei Kindern oder auch bei Schwangeren künftig der Vergangenheit an. Stattdessen kommen die Versicherten laut Pazourek in den Genuss von besseren Materialien: „Es ist so, dass auch Kinder, Schwangere und stillende Mütter im Front- und Seitenzahnbereich neue, weiße Füllungen bekommen. Diese sind nicht nur optisch schöner, sondern sie sind auch gesünder und umweltverträglicher als die alten Amalgamplomben.“

Höherer Zuschuss bei privater Psychotherapie

Was den Bereich der Psychotherapie betrifft, so wird der Zuschuss, den man bekommt, wenn man privat eine Therapie in Anspruch nimmt, erhöht. Statt 21,80 Euro bekommen Versicherte der NÖGKK künftig 28 Euro ersetzt. „Es ist aus unseren Beitragseinnahmen, die wir aufgrund der sehr guten konjunkturellen Entwicklung lukrieren können, möglich, dass wir diese Spielräume haben, um dieses Geld an die Versicherten wieder zurückzugeben“, so der Generaldirektor.

Zählt man alle Harmonisierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre zusammen, kommt man bundesweit auf eine Summe von 85 Millionen Euro. In Niederösterreich bringt laut Pazourek die nunmehrige Vereinheitlichung allen Versicherten der Gebietskrankenkasse eine jährliche Ersparnis von acht Millionen Euro. Die Leistungsharmonisierung über alle Bereiche hinweg sei damit weitgehend abgeschlossen.

Thomas Puchinger, noe.ORF.at

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