Mariazellerbahn: Reparaturen im Gange
Am Mittwoch sollten die Aufräumarbeiten beendet werden, außerdem wurden Fundamente für die neuen Masten errichtet - mehr dazu in Unfallstelle nach Zugsunfall geräumt (noe.ORF.at; 27.6.2018). Am Donnerstag, soll das Gleis neu eingeschottert werden. Am Freitag sollen die neuen Masten aufgestellt und die Reparaturarbeiten an der Oberleitung durchgeführt werden, die am Wochenende fortgesetzt werden.
„Zuerst müssen die Fundamente für die Masten gegraben und betoniert werden. Es waren immerhin drei Masten zur Gänze beschädigt, die mussten abgetragen werden. Diese Arbeiten sind natürlich vorrangig, weil der Beton auch eine gewisse Aushärtezeit hat“, so NÖVOG-Geschäftsführer Gerhard Stindl.
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Bahnbetrieb voraussichtlich ab Dienstag
Ein Teil des bisher gesperrten Abschnitts konnte mittlerweile freigegeben werden. Nach wie vor unterbrochen war die Strecke zwischen St. Pölten Hauptbahnhof und Ober-Grafendorf. Dieser Abschnitt der Mariazellerbahn werde voraussichtlich bis Montag gesperrt bleiben, teilte der Betreiber NÖVOG mit. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen war weiterhin in Betrieb.
Die Strecke von Ober-Grafendorf bis Mariazell werde im normalen Fahrplan geführt, informierte die NÖVOG in einer Aussendung. Der Bahnbetrieb auf der gesamten Strecke könne voraussichtlich kommenden Dienstag wieder aufgenommen werden, hieß es.
Betreuung für betroffene Kinder und Jugendliche
„Um speziell den Kindern und Jugendlichen, die den Unfall gestern miterlebt haben, eine möglichst gute Aufarbeitung des Geschehenen zu ermöglichen, stellen wir ab sofort ein entsprechendes Angebot zur Verfügung“, teilte die NÖVOG mit. Gemeinsam mit dem Verein Tender biete man eine Möglichkeit, das Erlebte und die dadurch entstandenen Ängste oder Fragen unter professioneller Betreuung aufzuarbeiten. Betroffene können sich laut Aussendung unter 0699/17148464 melden, die Sozialarbeiter des Vereins für Jugendarbeit vereinbaren im Anschluss individuelle Gesprächstermine. Die Betreuung sei kostenlos, anonym und verschwiegen.
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Lokführer konnte noch nicht befragt werden
Der Lokführer konnte am Mittwoch noch nicht befragt werden, wie die Landespolizeidirektion Niederösterreich auf Anfrage von noe.ORF.at mitteilte. Das soll laut Polizei in den kommenden Tagen passieren. Von der Einvernahme erhofft man sich auch weitere Erkenntnisse zur Unfallursache. Derzeit steht lediglich fest, dass der Zug zu schnell gefahren war. Ob technisches oder menschliches Versagen Schuld hat, muss aber erst geklärt werden. Auch die Untersuchung der Waggons durch Sachverständige könnte in dieser Hinsicht neue Erkenntnisse liefern. Ebenso geklärt werden muss noch die Schadenshöhe, die durch den Unfall entstand. Bei der NÖVOG geht man von einem zweistelligen Millionenbetrag aus.
Links:
- Entgleister Zug war zu schnell unterwegs (noe.ORF.at; 26.6.2018)
- Augenzeugin: „Ich realisiere es noch gar nicht“ (noe.ORF.at; 26.6.2018)
- Zugsunglück: Suche nach Ursache läuft (noe.ORF.at; 26.6.2018)