Die Faszination der Grillerei

Trotz des schlechten Wetters hat die Grillsaison begonnen. Eingefleischte Fans lassen sich von Wind und Regen nicht abhalten. Grillweltmeister Adi Matzek und Haubenkoch Adi Bittermann erklären in der „Nahaufnahme“ die Faszination des Grillens.

Der eine ist für seine Haubenküche bekannt, der andere für seine Künste hinter dem Griller. In ihrem ersten gemeinsamen Buch „Grillen mit Adi & Adi“ zeigen Haubenkoch Adi Bittermann aus Göttlesbrunn und Grilldoppelweltmeister Adi Matzek aus Horn, wie es richtig geht.

Grillfleisch

fotolia.de/stockcreations

„Die Wiedergeburt des Lagerfeuers für die Sippe ist definitiv der Griller von heute, egal wie er dort steht, als Lagerfeuer, das man sich wegen des großen Gartens leisten kann und als Elektrogriller auf Balkonien“, erklärt Matzek die Faszination der Grillerei in der „Nahaufnahme“ mit Judith Weissenböck. „Beim Grillen kommst du aus der Küche raus, das ist für ein Koch sehr wesentlich. Da bekommst du eine Farbe, das ist toll“, meint Bittermann.

„Die letzte Bastion des Mannes“

Grillen ist noch immer Männersache. In der Grillschule von Matzek sind zwei Drittel der Teilnehmer männlich. „Es ist die letzte Bastion des Mannes geworden, weil Autofahren können die Frauen laut Statistik auch schon besser. Viele Damen lassen das ganz gerne dem Mann, weil es seine Spielwiese ist, auch wenn sie es vielleicht besser können", sagt Matzek. Bittermann schätzt die soziale Komponente des Grillens. „Beim Grillen triffst du Leute, die Kommunikation ist gut. Es gibt keinen Doktortitel und keinen Hausmeister. Alle sind gleich und diskutieren.“

Die Nahaufnahme zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Voraussetzung für ein gelungenes Grillmenü sind gute Lebensmittel, zum Beispiel das richtige Fleisch. Das vermeintlich einfachste Gericht ist die Königsklasse des Grillens, das Schweinskotelett. „Wendekapitäne haben beim Kotelett nichts verloren. Das Kotelett gehört nur einmal umgedreht. Sonst ist es eh ganz einfach. Es kann nicht zu heiß ist, es kann nur zu lange drauf gewesen sein. Wenn es zu schwitzen beginnt, wenn oben das Saftl ausrinnt, dann habe ich meinen Garpunkt erreicht, dann muss ich das Kotelett umdrehen“,lautet das Geheimnis von Matzek.

Grillfleisch

fotolia.de/jag_cz

„Nur salzen, bei schöner, scharfer Hitze links und recht scharf angrillen. Dann lasse ich es indirekt fertigziehen. Ich lasse das Kotelett nicht zu lange am Rost“, warnt Bittermann davor, das Kotelett „zu Tode zu grillen.“

Sendungshinweis:

„Radio NÖ Nahaufnahme“, 2.6.2013

Auch ungewöhnlich Grillrezepte sind zu finden: Gegrillte Kürbissuppe und diverse Süßspeisen. „Den Kürbis am Rost angrillen, mit einer schönen Grillmarkierung. Da hat man das rauchige Aroma, dann wie eine Suppe weiterkochen. Das hat für mich schon wieder einen Mehrwert, weil es ganz anders schmeckt", sagt Bittermann.Die Profis raten davon ab, den Griller regelmäßig chemisch zu reinigen. Der Griller darf natürlich nicht mit Chemie zu Tode geputzt werden, dann hast du die Rückstände eingebrannt und dann schmeckt man das einfach", erklärt der Haubenkoch. „Durch das Putzen schaut der Griller zwar schön aus, aber es schmeckt nicht gut“, meint der Grillweltmeister.

Jeden Sonn- und Feiertag stellt Radio NÖ in der „Nahaufnahme“ mit Judith Weissenböck von 9.04 bis 10.00 Uhr Persönlichkeiten vor, die entweder aus Niederösterreich stammen oder eine besondere Bindung an das Bundesland haben - mehr dazu in den Podcasts.

Links: