Natürlicher Schutz gegen Insekten

Jetzt im Sommer haben sie Hochsaison, die Gelsen, Mücken und Insekten. Wie man sich am besten auf natürliche Art und Weise gegen die Blutsauger schützt, dazu gibt Apotheker Andreas Hoyer aus St. Valentin Tipps.

noe.ORF.at: Welche wirkungsvollen natürlichen Mittel gegen lästigen Juckreiz, Schwellungen und Entzündungen nach Insektenstichen empfehlen Sie?

Andreas Hoyer: "Als lokale Therapie empfehle ich gerne ein essigsaures Tonerde gel und/oder Auszüge aus der Arnika. Wer den doch etwas gewöhnungsbedürftigen Geruch nicht mag kann auch auf bewährtes aus der Aromatherapie zurückgreifen. Bei Insektenstichen können Zitronenöl (– Vorsicht, bei Sonneneinstrahlung kann das Öl auf emp-findlicher Haut zu Irritationen führen), echtes Lavendelöl oder Teebaumöl pur aufgetragen werden, um den Juckreiz zu stillen und ein Anschwellen zu vermeiden. Praktisch beim Wandern und leicht aufzutragen ist ein Mücken-roll on Stift mit den oben erwähnten Ölen. Innerlich kann natürlich auch nachgeholfen werden, damit die Schwellung und der Juckreiz verschwinden. Standartmäßig verwendet man Antihistaminika, aber auch natürliche Behandlungsmethoden sind sehr erfolgreich.

  • Schüßler Salze: Die Nrn. 2, 4 und 8 innerlich und äußerlich als Brei aufgelegt. Die Nr.2 zur Verarbeitung des eingedrungenen, artfremden Eiweiß.
  • Homöopathie bei Insektenstichen: Apis D30 stündlich 5 Globuli bei Bienen- oder Wespenstichen oder einmalig Apis D200. Staphisagria D12 einmalig morgens 5 Globuli zur Stichvorbeugung. Staphisagria verändert menschliches Blut hin zur Ungenießbarkeit für den Insektengeschmack. Lachesis D12 wenn die Haut nach Zecken- und anderen -stichen dunkelrot geschwollen ist. 2 mal täglich 5 Globuli. Acidum carbolicum D12 nach einer Blutvergiftung durch die Kriebelmücke. Sie ist von Fliegenähnlicher Gestalt, aber kleiner als unsere Hausfliege. Ihr Speichel ist giftig, sodass die Einstichstelle rasch eitert und die umliegenden Blutgefäße sich rasch entzünden. An der Einstichstelle entsteht ein juckendes Bläschen, das nach dem Kratzen fürchterlich brennt."
Gelsenstich

fotolia.de/Alexander Wurditsch

noe.ORF.at: Was kann man tun, damit es erst gar nicht zu einem Stich kommt?

Andreas Hoyer: "Schon unsere Vorfahren nutzten ihre Erfahrungen mit intensiv riechenden Pflanzen, teilweise durch deren Verbrennung, zur Insektenabwehr. Die Römer verwendeten dazu Campher, Granatapfelschalen, Zimtrinden und Zypressen. Im 16. Jahrhundert kannte man Hanf, danach Knoblauchextrakt und Tomatensaft für diese Zwecke. Die Rohstoffe bildeten die Grundlage für die Isolierung und Erforschung von Ätherischen Ölen als Repellents.

Sendungshinweis:
„Radio NÖ am Vormittag“, 6.7.13

Repellents sind insektenabwehrende Stoffe, die auf die ungeschützte Haut oder die Kleidung aufgetragen werden. Sie bilden durch Verdampfung über der Haut einen wenige Millimeter dicken Schutzmantel (Aura), der das Riechsystem der Angreifer stört und sie dadurch fernhält. Der behandelte Mensch wird nicht als Nahrungsquelle zur Blutmahlzeit erkannt. Ganz ohne chemische Zusätze stellen Apotheker Insektenschutzmittel aus 100% reinen ätherischen Ölen her. Vor einem wohlriechenden Raumspray oder Öl für die Aromalampe im Freien mit Lavendel, Geranie, Lemongras und einer Prise Zimt macht jede Mücke schnell die Mücke. 1-2 Tropfen Teebaumöl in die normale Körperpflegelotion oder in ein Basisöl (z.B. Mandelöl) gegeben halten Mücken und Zecken als natürliches Insektenschutzmittel von der Haut fern."

noe.ORF.at: Was ist generell bei Insektenstichen zu beachten?

Andreas Hoyer: „Bei einfachen Stichen sofort Kühlen, eventuell mit Speichel benetzen. Sobald wie möglich ein Gel oder Öl auf die juckende, gerötete Stelle auftragen. Sollte sich ein roter Ring und/oder Fieber einstellen, dann sollte auch an Borelliose gedacht werden. Diese kann nur mit Antibiotika behandelt werden.“