Trockene Nase zur Winterzeit

Ordentlich eingeheizt wird jetzt im Winter. Doch was viele als sehr angenehm empfinden, bedeutet für die Schleimhäute, dass sie oft austrocknen. Eine trockene Nase ist dann oft der Beginn einer Erkältung.

Wenn im Herbst die Temperaturen fallen, beginnt die Heizsaison. Doch dadurch wird vielfach auch die Raumluft trocken, was zu rissiger Haut, Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen und verstopfter Nase am Morgen führen kann, wie Apotheker Andreas Gentzsch weiß.

Im Winter sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen zwischen 40 und 55 Prozent liegen, so Gentzsch. In Wohnungen, die normal belüftet und beheizt werden, sollte das kein Problem sein. Denn der Wasserdampf, der beim Duschen, Baden und Kochen entsteht und von Atemluft und Pflanzen abgegeben wird, sollte reichen. Der Apotheker kennt Tipss für eine bessere Luftfeuchtigkeit:

  • Natürliche Befeuchter: Zimmerpflanzen tragen zur Luftfeuchtigkeit in Innenräumen bei und beeinflussen das Raumklima positiv, weil sie über ihre Blattmasse erhebliche Mengen Wasser an die Luft abgeben. Vor allem Papyrus ist diesbezüglich ideal.
  • Wäsche trocknen: Trocknen Sie allenfalls einen Teil der Wäsche in den Wohnräumen. Das bringt viel Feuchtigkeit. Achten Sie darauf, dass diese Feuchtigkeit nicht über 60 Prozent ansteigt, sonst besteht die Gefahr von Schimmelbefall.
  • Verdunster verwenden: Prüfen Sie zudem, ob Sie die guten alten Verdunster verwenden könnten, die an Radiatoren gehängt werden und die aufsteigende warme Luft ohne Energieaufwand befeuchten. Wenn Sie alles richtig machen, der Hygrometer aber anzeigt, dass die Raumluftfeuchte trotzdem längere Zeit unter 40 Prozent sinkt, sollten Sie den Kauf eines Luftbefeuchters in Erwägung ziehen.
  • Die Wahl eines geeigneten Luftbefeuchters ist allerdings nicht so leicht, da stehendes Wasser in den Geräten anfällig für die Belastung mit Keimen und Bakterien ist, welche vor allem beim Typ „Vernebler“ in kleinsten und damit lungengängigen Wassertröpfchen abgegeben werden. Beim „Luftwäscher“ wird die Luft an rotierenden befeuchteten Platten vorbeigelenkt, welche bei längerem Gebrauch meist schmutzig-gelb vom daran haftenden Bakteriensaum werden. Der „Verdunster“ wiederum gibt Wasserdampf ab. Dieses Prinzip ist seitens der Hygiene vermutlich zu bevorzugen, jedoch verbraucht sie am meisten Energie und neigt zum Verkalken. In jedem Fall ist es wichtig, die Geräte regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren.

Warum trocknet die Nasenschleimhaut aus?

Die häufigste Ursache für das Austrocknen der Nasenschleimhaut sind ein beginnender Erkältungsschnupfen (dann sind die Beschwerden nur kurzzeitig) sowie trockene Raumluft, eine extreme Staubbelastung, oder Dauergebrauch von abschwellenden Nasentropfen, sagt Gentzsch. Zu den Hauptbeschwerden gehören:

  • Trockenheitsgefühl in der Nase
  • Juckreiz, leichtes Brennen
  • Behinderte Nasenatmung
  • Krusten-, Schorf- und Borkenbildung
  • Nasenbluten
  • Verschlechterung des Riechvermögens

Eine der Kernfunktionen der Nasenschleimhaut ist es, die eingeatmete Luft anzufeuchten. Kann sie diese nicht mehr erfüllen, bilden sich Krusten, Schorf und Borken in der Nase. Die Nase kann dadurch die eingeatmete Luft nicht mehr ausreichend reinigen und anfeuchten, was u.a. die Infektanfälligkeit erhöht. Auf der geschädigten Schleimhaut können sich Viren und andere Krankheitserreger leichter vermehren und schließlich eine Erkrankung verursachen. Um das zu verhindern, kann man folgende Gegenmaßnahmen anwenden:

Nasenduschen mit Salzlösung: Salz bindet Wasser und befeuchtet so die Nasenschleimhaut. Für Nasenduschen gibt es spezielle Behälter, mit denen bei schräg geneigtem Kopf eine lauwarme Salzlösung in ein Nasenloch hineingegossen wird und zum anderen Nasenloch wieder herausläuft. In das Wasser gibt man normales Kochsalz (9 Gramm pro Liter Wasser) oder vorgefertigte Portionsbeutel aus der Apotheke.

Sendungshinweis: „Radio NÖ am Vormittag“, 7.12.13

Nasenöle oder Nasensalben: Diese öligen Zubereitungen überziehen die Schleimhaut mit einem dünnen Fettfilm, welcher bei starken Beschwerden den Heilungsprozess beschleunigt und eignen sich besonders gut für eine abendliche Anwendung.

Nasensprays mit Salzlösungen: Sie sind eine gute Alternative für unterwegs. Ob es sich dabei um Meer-, oder Kochsalz handelt, ist unbedeutend. Bei einigen Präparaten gibt es Zusatzstoffe, wie Dexpanthenol (heilungsfördernd), oder Hyaluronsäure, welche eine schützende Schicht auf der Nasenschleimhaut bildet. Hyaluronsäute ist in der Lage, eine große Menge an Feuchtigkeit auf der Schleimhaut zu binden, was eine Verlängerung der schützenden Wirkung bewirkt. Besonders zu empfehlen sind die neuen Gelsprays, welche besser anhaften.