750 Seeadler in den Donauländern

Durch die Zerstörung seines Lebensraumes, durch Vergiftung und illegale Jagd stand der Seeadler vor der Ausrottung. Seit 2001 brütet der österreichische Wappenvogel wieder bei uns, erstmals wurde nun in einer länderübergreifenden Aktion eine Zählung durchgeführt.

Wie es um die aktuelle Population von Seeadlern aussieht haben sich Ornithologen auch im Nationalpark Donauauen angesehen. Doch nicht nur sie allein. Stefan Schneeweihs, Ökologe im Nationalpark Donauauen und Regina Riegler, Mitarbeiterin von Birdlife, sind zwei von insgesamt 300 ehrenamtlichen Seeadler-Experten, die am Sonntag in neun Donauländern gleichzeitig fünf Stunden lang, die internationale Seeadler-Zählung durchgeführt haben. Mit einigen wunderbaren Beobachtungen.

„Der Nationalpark Donauauen ist ein ökologisch äußerst interessantes Gebiet. Und für den Seeadler bietet das gute Bedingungen, um hier zu überwintern. Gleich in der Früh und habe mein Spektiv aufgebaut, dann war das erste, dass ich einen Balzruf eines Seeadlers gehört habe, das ist sehr brutverdächtig und war eine sehr nette Begrüßung. Kurz darauf ist der Seeadler her geflogen und hat sich direkt in die pralle Sonne gesetzt.“

Seeadler

APA/WWF/Hoyer

Zur aktuellen Zählung, die am Sonntag durchgeführt wurde, sagte Schneeweihs. „Vom Donaudelta bis hinauf nach Bayern wurden die Seeadler gezählt und wir hoffen, dass wir das erste Mal dadurch ein Bild bekommen über die Gesamtverbreitung.“

Seeadler kennen keine Grenzen

Auch für den Direktor des Nationalparks Donauauen, Carl Manzano war das ein besonderer Tag. "Der Adler kennt keine Grenzen, wir haben auch Adler beringt und wir haben gesehen, wie weit sie fliegen, wie sie genau zu unseren Kollegen in Kroatien, in Serbien, in Ungarn fliegen, also für die ist das alles eines. Wir als Menschen müssen dieses Netzwerk erst herstellen, weil wir durch Landesgrenzen getrennt sind.

Seeadler

Jiri Bohdal

Es gibt wieder 750 Seeadler in den Donauländern

Beim Symposium zum Schutz des Seeadlers in der Kulturfabrik Hainburg wurde dann Sonntagabend das Ergebnis der internationalen Zählung präsentiert: in den neun Donauländern wurden insgesamt 750 Seeadler gezählt, 35 davon in Österreich und zwölf davon im Nationalpark Donauauen. „Der Seeadler ist eher eine Art, die für den Erfolg des Naturschutzes steht. Der Naturschutz hat ja nicht nur schlechte Botschaften, dass alles immer schlimmer wird. Das stimmt zwar in vielen Bereichen, aber es gibt auch gute Botschaften, dass Dinge besser werden. Der Seeadler ist eine Art, die sich gut entwickelt“, so die Experten.