Alternatives Entschlacken und Entgiften

Eine Frühjahrskur ist die beste Möglichkeit, den Körper bei der körpereigenen Entgiftung und Entschlackung zu unterstützen, und so die Abwehrkräfte des Organismus aufzubauen und zu stärken. Tipps gibt Radio-NÖ-Apothekerin Katharina Weinfurter.

„Nun wird die Kraft der Sonne wieder spürbar stärker und die Natur erwacht zu neuem Leben. Gerade das animiert viele Leute nicht nur zum Frühjahrsputz in den eigen vier Wänden, sondern auch zu einer innerlichen Reinigungsaktion des Körpers“, sagt Katharina Weinfurter von der Hippolyt-Apotheke in St. Pölten.

In der Schulmedizin ist der Begriff „Schlacken“ nicht bekannt. In der Alternativmedizin hingegen versteht man darunter Gifte oder Endprodukte des Stoffwechsels, die unser Körper nur unzureichend oder gar nicht ausscheiden kann.

Mann hält sich seinen Bauch

APA/Roland Schlager

Eine Frühjahrskur ist die beste Möglichkeit, den Körper bei der körpereigenen Entgiftung und Entschlackung nachhaltig zu unterstützen und damit die Abwehrkräfte des gesamten Organismus aufzubauen und zu stärken.

noe.ORF.at: Warum sind gerade Entschlackungs- oder Entgiftungskuren vor allem für unsere Leber sinnvolle Regenerationsphasen?

Katharina Weinfurter: Die Leber sorgt dafür, dass der Körper entgiftet und alle Schadstoffe abgebaut und unschädlich gemacht werden. Man spricht auch von der Entgiftungszentrale des Menschen, und sie ist gleichzeitig das wichtigste Stoffwechselorgan im menschlichen Organismus. Die Leber ist verantwortlich für die Produktion der Galle und der Steuerung des Gallenflusses, die eine wichtige Rolle in der Fettverdauung spielen. Eine weiter wichtige Aufgabe ist die Speicherung von Zucker und einigen Vitaminen, die Produktion von Eiweißstoffen und schließlich eine Art Filterfunktion.

noe.ORF.at: Wie funktioniert das Entschlackungspaket mit Schüßler-Salzen?

Radio NÖ-Apothekerin Katharina Weinfurter aus Sankt Pölten

ORF

Katharina Weinfurter: „Entschlacken ist eine innerliche Reinigungsaktion des Körpers“

Katharina Weinfurter: Hat man beim Abnehmen Blockaden bereits hinter sich und kämpft mit dem Jo-Jo-Effekt, dann ist es empfehlenswert, zuerst den Abbau und die Ausleitung schwer abbaubarer Stoffe einzuleiten. Die einzelnen Mineralstoffe wurden nach ihren jeweiligen Wirkungsbereichen im Hinblick auf die Entlastung des Organismus von Belastungen des Stoffwechsels, der Gewebe und der Zellen ausgewählt.

Zur Dosierung: Früh und abends je einen gestrichenen Kaffeelöffel des Pulvers im Mund zergehen lassen, bis eine Dose aufgebraucht ist. Bei schweren Belastungen eine zweite Dose einnehmen. Anschließend sollte man mit einer Schüßler-Salz-Mischung zum Abnehmen und Entschlacken in einem gesunden Rahmen, Basenbädern und Stoffwechseltees fortfahren. Somit geht das Hungergefühl zurück und damit kann auch leichter die Nahrungsmenge reduziert werden.

noe.ORF.at: Was empfiehlt die Medizin nach Hildegard von Bingen zum Entgiften und Entschlacken?

Katharina Weinfurter: Nach Hildegard von Bingen kann der gesamte Organismus durch eine Frühjahrskur mit dem Wermutelixier entlastet werden und sich somit gut regenerieren.

noe.ORF.at: Was ist dieses Wermutelixier und was ist das Besondere an echtem Frühlingswermut?

Katharina Weinfurter: Es handelt sich um einen naturbelassenen Wermutsaft, der im Frühjahr geerntet wird, und echter Bienenhonig sowie biologischer Wein bilden die Zutaten für dieses Kräutertonikum. Von diesem Trunk wird in der Zeit von Mai bis Oktober kurmäßig jeden dritten Tag ein Likörglas getrunken.

noe.ORF.at: Welchen Vorteil bringt gerade die Einnahme von Mai bis Oktober?

Katharina Weinfurter: Durch die kurmäßige Verwendung des Wermutweins werden alle Hauptorgane über diesen Zeitraum gestärkt und die rhythmisch verlaufenden Entgiftungs- und Entschlackungsvorgänge regelmäßig unterstützt. Die im Wermut enthaltenen Vitalstoffe unterstützen unseren Organismus bei der Umstellung des Biorhythmuses von „Winterbetrieb“ auf „Sommerbetrieb“.

Ernährungstipps
• Die erste Mahlzeit sollte warm sein
• Gesunde sollen spät frühstücken
• 2 bis 3 Mahlzeiten pro Tag einnehmen
• Zum Essen soll getrunken werden
• Kurzer Mittagsschlaf ist gesund
• Nicht zu viel, zu heiß, zu kalt essen bzw. trinken
• Rohkost belastet den Magen; Speisen kochen, garen, braten
• Nach dem Abendessen spazieren gehen

noe.ORF.at: Welchen positiven Wirkungen bringt diese Kur mit sich?

Katharina Weinfurter: Hildegard nennt zu Beginn die positive Wirkung auf die Nierenfunktion und meint damit das gesamte Nierensystem („…beseitigt Lankensucht…“), von wo sehr viele Krankheiten ihren Ursprung nehmen können.

Diese Nierenschwäche kann zum Beispiel zu Gefäßablagerungen führen, die das Gehirn, das Herz, die Sehkraft und Eingeweide beeinträchtigen können. Gesunde und gut funktionierende Nieren klären Stoffwechselprodukte und scheiden Schlackenstoffe aus. Sie sind die Basis für eine stabile Gesundheit.

noe.ORF.at: Welche Inhaltsstoffe sind dafür verantwortlich?

Katharina Weinfurter: Das ätherische Öl des Wermuts hat krampflösende und durchblutungsfördernde Eigenschaften. Dadurch werden die Nieren und die Verdauungsorgane besser durchblutet und der Körper bei der Ausscheidung von Giftstoffen und Stoffwechselprodukten unterstützt.

Die karminative Wirkung des Wermuts beseitigt übermäßige Darmgase und entlastet dabei auch die Herz- und Kreislauffunktion. Die enthaltenen Bitterstoffe fördern die Verdauung, verbessern die Eisenaufnahme, fördern die Fett- und Eiweißverdauung, wirken positiv auf die natürliche Hormonproduktion.

In Kombination mit den antioxidativ wirkenden Vitalstoffen des Weins (Resveratrol) kann das Wermutelixier zudem einen positiven Einfluss auf die Blutfette haben und vorzeitige Alterungsprozesse im Körper verlangsamen.

noe.ORF.at: Was kann man von der Ernährung her tun?

Katharina Weinfurter: Nach Hildegard von Bingen beginnt ein guter Tag mit einer warmen Mahlzeit, „damit der Magen warm wird“. Schon die erste Mahlzeit entscheidet darüber, wie der Magen über den weiteren Tag seine Funktion ausüben kann. Kalte Joghurts bzw. kalte Fruchtsäfte zum Frühstück zu genießen, schadet dem Magen über den gesamten Tag. Mit einer warmen Frühstücksmahlzeit muss der Magen erst einmal auf „Betriebstemperatur“ gebracht werden (z.B. Fruchthabermus, getoastetes Dinkelbrot, Tee).

Sendungshinweis: „Radio NÖ am Vormittag“, 8.3.2014

Hildegard empfiehlt, zu den Mahlzeiten auch regelmäßig zu trinken, jedoch nicht zu viel, um eine Überschwemmung zu verhindern (gute Säfte im Körper werden verdünnt).

Weiters rät sie von Rohkostgerichten ab, sie empfiehlt, die Speisen zu kochen, zu garen oder zu braten. Durch die Hitzeeinwirkung gehen Vitamine zwar teilweise verloren, doch andere sehr wichtige Vitalstoffe werden dadurch für den Körper besser verwertbar und verfügbar gemacht.