Tipps gegen Gelsen

Spätestens wenn man durch das typische, unangenehme Surren der Gelsen aus dem Schlaf geweckt wird, stellt sich die Frage: Wie schützt man sich am besten vor Stichen? Radio NÖ-Apothekerin Ines Raunicher aus Berndorf hat einige Tipps.

Die Apothekerin empfiehlt generell lockere, helle Kleidung. „Gelsen stechen leicht durch dünne, anliegende Kleidung, wie Radtrikots oder Laufhosen“, sagt Ines Raunicher. Außerdem können diverse Repellentien helfen, das sind Stoffe, die die Anwesenheit des Menschen verschleiern oder die Gelsen sogar abschrecken. Sie sind unter anderem in Form von Sprays, Stiften oder Tüchern erhältlich. Es gibt auch Sprays für die Kleidung. Dabei gibt es verschiedene chemische Wirkstoffe:

  • DEET (Diethyltoluamid): starke Wirksamkeit, in Konzentrationen von >20% auch tropentauglich (Malaria, Dengue, Gelbfieber). Von einer Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit wird abgeraten, ebenso wie bei Kindern unter 2 Jahren. Greift bestimmte Kunststoffe an (Sonnenbrille, CDs, DVDs)
  • Icaridin: Wirksamkeit vergleichbar mit DEET. Eine Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit ist möglich, Kindern unter 2 Jahren wird eine Anwendung nicht empfohlen.
  • Ethyl-Butylacetylaminopropionat (EBAAP, IR3535): weniger effektiv als DEET und Icaridin
  • Dimethylphthalat (DMP): noch schwächer wirksam
Gelse

dpa/Patrick Pleul

Natürliche Mittel

Natürliche Mittel werden meist aus Pflanzen, die ätherische Öle produzieren, gewonnen. Dazu gehören verschiedene Pflanzen aus den Familien der Lippenblütler, Myrthengewächse, aromatischer Süßgräser, Pelargonien und Zedern. Alle haben gemeinsam, dass sie nicht tropentaugllich sind (also auch weniger effektiv), eine kürzere Wirkdauer haben und natürlicher Weise auch einen starken Eigengeruch besitzen.

  • Citriodiol (PMD = p-Menthan-3,8-diol): ursprünglich aus Destillationsrückständen von Zitroneneukalyptus gewonnen, zwischenzeitlich synthetisiert.
  • Ätherische Öle führende Pflanzen: Bergamotte, Cironella, Lemongras, Manuka, Nelke, Niauli, Oregano, Palmarosa, Patchouli, Pfefferminze, Rosengeranie, Speiklavendel, Teebaum, Vetiver, Zeder, Zimtrinde, Zirbelkiefer, Zitronenmyrte

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 12.7.2014

Selbstverständlich können auch ätherische Öle die Haut reizen, bei einer bekannten Allergie auf bestimmte Inhaltsstoffe sollten die betroffenen Öle auch nicht angewandt werden. Repellentien mit ätherischen Ölen sind zumeist als Spray am Markt, individuelle Mischungen nach den eigenen Anforderungen können auch in der Apotheke zusammengestellt werden.

Gelsenstecker am Arm

Neu am Markt in Österreich ist ein Armband oder Clip, in das man ein Plättchen einschiebt, das in Folge über 15 Tage die an ein Polymer gebundenen ätherischen Öle abgibt: Provence-Lavendel, Geranie, Zitronelle, Pinie, Patchouli, Nelke, Pfefferminze. Der Vorteil: Einsprühen ist nicht nötig, als Clip kann man es auch an Rucksack, Kleidung oder Kinderwagen befestigen.

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