Traktorreise nach Paris

Mitglieder des Oldtimerklubs Poysdorf machen sich zum sechsten gemeinsamen Abenteuer auf: Eine Reise nach Paris. Am Freitagmorgen ging es los. 1.300 Kilometer liegen vor ihnen, gereist wird nicht mit Flugzeug, Bahn oder Auto, sondern mit historischen Traktoren.

Hannelore und Manfred Parisch packen die letzten Sachen in ihren Wohnwagen, in dem sie die nächsten vier Wochen nächtigen werden, gezogen von ihrem Oldtimer-Traktor. Es ist nicht ihre erste derartige Reise, sie waren mit dem Traktor unter anderem schon in Russland und Griechenland.

Die Route haben sie ausführlich geplant und mit dem PKW auch schon ausgekundschaftet: „Wir fahren über Südbayern. Wir werden Neuschwanstein besuchen. Im Elsass wird es einen Empfang für uns geben. Dann geht es weiter in Richtung Champagne“, sagt Hannelore Parisch und ihr Mann Manfred ergänzt: „Poysdorf und die Champagne liegen auf dem selben Breitengrad und so haben wir uns gedacht, wir könnten doch mal den Breitengrad bereisen und den Wein beziehungsweise den Grundwein für den Champagner kosten.“

Feier vor der Abreise der historischen Traktoren

ORF

Mit 30 km/h durch die EU

Verabschiedet wurden sie am Abend in der Kellergasse von Poysdorf, unter anderem von Landesrat Karl Wilfing. Hier stellten sich alle sieben Traktoren vor der großen Reise noch einmal zur Schau. Der älteste gehört Karl Rauscher: „Den Traktor haben ich quasi als Schrott gekauft. Dann habe ich ihn teilweise komplett restauriert. Er ist ein Baujahr 1947. Ich muss jeden Tag die Ventile schmieren und fährt eine Geschwindigkeit von rund 30 km/h.“

Sendungshinweis: „Guten Morgen NÖ“, 18. Juli 2014

„Meinen Traktor habe ich zum 50. Geburtstag von meinen Arbeitskollegen geschenkt bekommen, ich hatte nämlich zu dieser Zeit bereits eine kleine Sammlung. Dieser ist eigentlich mein Reisetraktor geworden, weil er recht geschickt ist, von der Leistung he“, erklärt Alfred Winter.

Feier vor der Abreise der historischen Traktoren

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Bequemes Reisen auf dem Traktorsitz

Auf Traktoren zu reisen sei weniger beschwerlich als oft angenommen wird, sind sich Josef Spacek und Otto Renn einig: "Ich sitze das ganze auf einem Traktor. Für mich ist das kein Problem. Ich bin gestern probeweise einmal 16 Stunden drauf gesessen. Das ist nicht so tragisch. „Da sitzt man oben und hat maximal eine Geschwindigkeit von 28 km/h , kann sich die Gegend anschauen. Man hat dadurch ein ganz spezielles Erlebnis, Man sitzt viel freier, man muss nur aufpassen, dass man den anderen Straßenverkehr nicht beeinträchtigt. Aber das haben wir schon ganz gut im Griff.“

Feier vor der Abreise der historischen Traktoren

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Mehr als 100 Kilometer pro Tag als Ziel

100 bis 150 Kilometer will die Gruppe täglich zurücklegen, aber auch ausreichend Pausen müssen sein, erklärt Oskar Sollan: „In den Morgenstunden, so gegen sieben Uhr früh werden wir täglich wegfahren, wenn man dann gegen zehn Uhr ein schönes Platzerl sieht, nimmt man die Bänke heraus, packt den Speck und einen guten Wein aus und genießt die Reise.“

Am 2. August werden die Traktoren feierlich in Paris empfangen, und am 17. August, wenn sie wieder zurück sind, gibt es in Poysdorf ein großes Willkommensfest.