Pflegende Öle für die Gesundheit

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs, die „man bis auf wenige Ausnehmen verdünnt anwenden soll, damit keinerlei Reizungen an der Haut bzw. Schleimhaut auftreten können“, empfiehlt Radio NÖ-Apothekerin Angelika Borger aus Wr. Neustadt.

Bei der Anwendung auf der Haut und Schleimhaut gelte es stets auf hohe Reinheit und Qualität zu achten, meint Borger. Ein wichtiger Hinweis darauf erfolgt zumeist über das Etikett (botanischer Name, Ursprungsland und Gewinnungsverfahren der Pflanze, Chargennummer, keine chemischen Zusätze).

Verschiedene ätherische Öle und eine Duftlampe

ORF

Für die Gewinnung von einem Kilogramm ätherischen Melissenöl benötigt man mindestens 8.000 kg Pflanzenmaterial, für einen Liter Rosenöl werden 5.000 kg Rosenblüten benötigt, ein Tropfen Salbeiöl entspricht etwa 43 Liter Salbeitee. „Eine pure Anwendung erfolgt nur in Ausnahmefällen. Im Normalfall erfolgt eine Verdünnung mit Trägerölen“, so Radio NÖ-Apothekerin Angelika Borger von der Heiland-Apotheke in Wr. Neustadt.

Wichtig ist die Aufbewahrung der ätherischen Öle

Um die Wirksamkeit und Duftqualität zu erhalten, sollen ätherische Öle in dunklen, lichtgeschützten Glasfläschen aufbewahrt werden, sie sind möglichst keinen Temperaturschwankungen auszusetzen (19 Grad Celsius erscheint optimal) und sie sind nach jedem Gebrauch sorgfältig zu verschließen. Ätherische Öle sind mit Wasser nur in der Verbindung mit Emulgatoren mischbar. Dafür eignen sich besonders fette Öle, Milch, Honig, Schlagobers, Sauerrahm oder Flüssigseife. „Im Vorfeld einer Anwendung empfiehlt es sich, eine kleine Menge des Öls bzw. der Mischung in der Armbeuge auszutesten, um eventuell auftretende allergische Reaktionen rechtzeitig abfangen zu können“ (Borger).

Bei einer äußerlichen Anwendung ätherischer Öle durch Bäder, Ölmassagen oder Einreibungen wirken die Öle zuerst auf der Haut, durch diese gelangen die Wirkstoffe in das Lymphsystem und in den Blutkreislauf, wo sie Einfluss auf den gesamten Körper nehmen können.

Düfte nehmen Einfluss auf Körper und Geist

Eine schnellere, intensivere Wirkung erzielt man durch eine Aufnahme über die Schleimhäute des Körpers, sei es über die Nase oder innerlich über den Magen-Darm-Trakt. Über das Gehirn nimmt der Duft Einfluss auf Körperfunktionen und geistig-seelische Prozesse.

Apothekerin Angelika Borger gibt folgende Empfehlung ab: „Für Aromalampen nimmt man drei bis 15 Tropfen je nach Größe des Raumes, bei Inhalationen zwei bis vier Tropfen pro Liter Wasser, für ein Vollbad reichen fünf bis zehn Tropfen, und bei innerlicher Anwendung rate ich zu höchstens ein bis zwei Tropfen.“

Aromalampen: Eukalyptusöl kann in einem Raum verteilt bis zu 90 Prozent der Viren der Raumluft beseitigen. „Zitronenöl wirkt antibakteriell, virenhemmend und desinfizierend, eignet sich hervorragend in Räumen, wo sich viele Menschen aufhalten“ (Borger).

Raumspray: Wenn kranke Menschen zu Hause in einem mitunter kleinen Raum gepflegt werden, kann die Raumluft krankheitsbedingt oft einen desinfizierenden und vor allem desodorierenden Duft gut gebrauchen: „Mischen Sie doch Zitrone mit Orange (belebend, entspannend, antibakteriell und antiviral), Bergamotte (antibakteriell, desinfizierend, angstlösend), Pfefferminze. Vorsicht bei der Dosis, nicht bei Epileptikern anwenden“ (Borger).

Sendungshinweis:
"Radio NÖ am Vormittag, 27.9.2014

Zur Entspannung für einen ruhigen Schlaf des Patienten eignet sich ebenso wie für die Angehörigen bzw. das Pflegepersonal, das mitunter doch sehr belastet bzw. burn-out gefährdet ist, eine Mischung aus Mandarine rot (entkrampfend, stimmungsaufhellend) mit Iris (ausgleichend, beruhigend, wundheilend), Rosenholz (entspannend, sanft aufrichtend) und Lavendel (Lavendel extra wächst in höheren Regionen und ist daher auch hochwertiger und intensiver als Lavendel fein). Vor dem Zubettgehen auf das Kissen gesprüht, kann es wahre Wunder wirken.

Zur Entspannung, Beruhigung, Angstlösung, aber auch, um „den inneren Frieden zu finden, eignet sich das so genannte Loslassöl: Türkische Rose gemischt mit Iris, Lavendel (ausgleichend, beruhigend), Ylang Ylang und Muskatellersalbei. Diese Mischung kann auch hervorragend zur Fuß- bzw. Handmassage eingesetzt werden, mischen Sie einen Tropfen davon auf 10 ml fettes Öl.“

Atemfrei: Eine atemstimulierende Einreibung zur Beruhigung kann auch bei Waschungen zugesetzt oder bei Teilkörpermassagen angewendet werden und fördert auch den Schlaf: „Mischen Sie Lavendel mit Neroli, Bergamotte, Mandarine rot und Zeder.“

Ein Schmerzöl, bestehend aus Orange, Lavendel, Zeder, der Tonka-Bohne und Mandelöl, hilft bei Schmerzen und Unruhe und kann als Fuß- oder Handmassage ebenso eingesetzt werden wie als Einreibung an der schmerzenden Stelle. „Diese Wohlfühlmischung stabilisiert, erdet und beruhigt, entspannt und schenkt Vertrauen.“