Auch im Alter noch sicher unterwegs

Autofahren bedeutet für ältere Menschen oft Freiheit und Unbabhängigkeit. Aber sind sie mit Bordcomputern oder Bluetooth-Systemen in den modernen Autos schneller überfordert als jüngere Autofahrer? Eine Studie sagt: Alter ist kein Kriterium für Fahrtauglichkeit.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen NÖ“, 9.10.2014

Selbst wenn sie nicht mehr so gut sehen oder hören: Die Besonnenheit älterer Autofahrer macht beim Thema Sicherheit viel wett, sagt Verkehrspsychologin Marion Seidenberger: Jüngere Verkehrsteilnehmer sind noch in einer Art „Sturm und Drang“-Zeit und glauben, vieles gleichzeitig bewältigen zu können: Nämlich die Fahraufgabe und das Bedienen von Geräten wie etwa Smartphones oder Navigationsgeräte.“ Beim Thema Alkohol seien die Jungen nicht so einsichtig, so Seidenberger: „Man muss sagen, beide sind in Unfälle verwickelt, die Jüngeren haben nur eine andere Unfalls-Art als ältere Verkehrsteilnehmer.

Senior als Fahrzeuglenker

ORF Kärnten

Mutig und sportlich unterwegs

Ältere fahren meist noch sehr mutig und sportlich, sagt ÖAMTC-Fahrtechniktrainer Andreas Bozourek. Laut einer aktuellen Studie kaufen Autofahrer über 65 Jahren eher große Autos. Zudem wollen sie auf eine Sonderausstattung nicht verzichten: „Im Alter ist Komfort gefragt, etwa mit einem höheren Einstieg, mit höheren Sitzen. Viele finden auch die Einparksysteme toll, weil es oft eben mit dem Umdrehen und dem nach links und nach rechts schauen nicht mehr so geht.“

Telefonieren oder navigieren ist für Autofahrer über 65 Jahren deutlich weniger interessant, so die Studie. Grundsätzlich vertrauen sie der Technik etwas weniger als die jungen Verkehrsteilnehmer, so Bozourek. „Sie sind ganz einfach die Sachen von Sachen noch ganz anders gewohnt. Diese neuen Technologien müssen zuerst einmal ihr Vertrauen gewinnen.“

Das Alter sei kein Kriterium für Fahrtauglichkeit: Ein 93-Jähriger habe zum Beispiel beim Fahrsicherheitstraining sehr gut abgeschnitten. Der ÖAMTC-Fahrtechniktrainer rät, nicht nur auf das Auto, sondern auch auf sich selber zu schauen: „Man soll regelmäßig zum Augenarzt oder zum Ohrenarzt gehen, um sich eben so lange wie möglich fit zu halten.“ Verkehrsteilnehmer zwischen 15 und 24 Jahren sind doppelt so oft in schwere Unfälle verwickelt als ältere Autofahrer.