Wie wichtig ist Vitamin D ?

Vitamin D - das etwa in Forellen enthalten ist - ist an Tausenden von Regulierungszuständen in den menschlichen Körperzellen beteiligt. „Folglich erhöht ein Vitamin D-Mangel das Krankheitsrisiko ganz erheblich“, erklärt Radio NÖ-Apothekerin Diana Antauer.

Vitamin D wird durch das Sonnenlicht zu über 90 Prozent über die Haut aufgenommen und nur zu zehn Prozent über die Nahrung. „Heutzutage leben und arbeiten die meisten von uns in Räumen mit künstlichem Licht und es fehlt der längere Aufenthalt im Freien, um natürliches Sonnenlicht aufzunehmen. Dadurch ist es schwierig, einen optimalen Level an Vitamin D zu bilden, aufrecht zu erhalten und für die Winterzeit, wenn die Sonne wenig oder schwach scheint, einen Vorrat zu bilden“, sagt Radio NÖ-Apothekerin Diana Antauer von der Traisenpark-Apotheke in St. Pölten.

noe.ORF.at: In welchen Nahrungsmitteln ist Vitamin D enthalten?

Diana Antauer: Vitmanin D ist zum Beispiel in Fettfischen wie Hering, Aal, Lachs, Forelle, Thunfisch und Scholle enthalten, aber auch in Avocados, Gorgonzola, Eigelb, Butter und Pilzen wie Eierschwammerl oder Steinpilze.

noe.ORF.at: Welche Funktionen hat Vitamin D?

Diana Antauer: Vitamin D regelt den Calcium- und Phosphatstoffwechsel im Körper und übernimmt dadurch eine wichtige Rolle im Knochenbau und bei der Zahnentwicklung. Es verbessert die Mineralisierung (da heißt, die natürliche Freisetzung chemischer Elemente aus organischen Verbindungen und deren Einbau in anorganische Verbindungen) des Knochens und erhöht somit die erneute Aufnahme von Calcium in den Nieren. Demnach ist Vitamin D gemeinsam mit Calcium für den Knochenstoffwechsel notwendig und dient der Vorbeugung von Osteoporose.

noe.ORF.at: Was bewirkt Vitamin D?

Diana Antauer: Vitamin D beugt der Osteoporose vor, stärkt das Immunsystem, hat präventive Wirkung bei Diabetes mellitus vom Typ 2 und schützt vor Bluthochdruck und bei Herzerkrankungen. Durch seine entzündungshemmende Wirkung hilft es bei rheumatischen Erkrankungen und bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).

Im Falle einer Schwangerschaft ist eine ausreichende Versorgung besonders wichtig, um die Entwicklung des Ungeborenen zu sichern, ebenso für die Skelettentwicklung und auch für ein weiteres gesundes Wachstum. Während der Stillzeit ist der Vitamin D-Gehalt der Muttermilch vom Vitamin D-Status der Mutter abhängig. Säuglinge bekommen im ersten Lebensjahr täglich Vitamin D in Form von einem Tropfen verabreicht.

noe.ORF.at: Welche Folgen hat ein Vitamin D Mangel?

Diana Antauer: Besonders bei älteren Personen kann ein Vitamin D-Mangel ein erhöhtes Risiko für Stürze und Frakturen bewirken. Ebenso vermindert ein Mangel die Funktionen des Bewegungsapparats ( Kraft, Mobilität, Gleichgewicht).

Bei Kindern kann es zu Störungen im Calciumhaushalt und Phosphatstoffwechsel kommen, dies führt zu Skelettdeformierungen (Rachitis ). Bei Erwachsenen kann es zur schmerzhaften Knochenerweichung (Osteomalazie ) kommen.

noe.ORF.at: Was sind mögliche Anzeichen eines Vitamin D-Mangels?

Diana Antauer: Anzeichen sind eine erhöhte Infektanfälligkeit, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Muskelschwund und Knochenschmerzen.

noe.ORF.at: Was sind die Ursachen für ein Vitamin D-Defizit?

Diana Antauer: Im zunehmenden Alter sinkt die Fähigkeit einer Vitamin D-Synthese. Bestimmte Medikamente können den Vitamin D-Haushalt stören (z.B. Cortisone ). Dann können es auch Krankheiten wie chronische Lebererkrankungen oder Niereninsuffizienz sein, aber auch Hauterkrankungen (z.B. Psoriasis) können die Vitamin D-Synthese stark reduzieren.

noe.ORF.at: Wie kann ich den Vitamin D-Status bestimmen?

Diana Antauer: Der Vitamin D-Status wird über das Blut bestimmt. Die Blutabnahme sollte am besten morgens nüchtern erfolgen, denn ansonsten könnte wegen einer außerordentlichen Ernährung in den letzten Stunden vor der Blutabnahme ein verfälschter Wert gemessen werden.

noe.ORF.at: Wieviel Vitamin D sollte pro Tag zugeführt werden?

Diana Antauer: Bei Kindern und Erwachsenen circa 800 I.E. In der Apotheke wird Vitamin D entweder in Form von Tropfen oder in Tabletten angeboten.

Das Gespräch mit Diana Antauer führte Andrea Pollak-Steurer, noe.ORF.at.