Burma in Wiener Neustadt

Die Regisseurin Sabine Derflinger arbeitet zurzeit an dem Film „Der letzte Himmel über Burma". Einige Szenen spielen auf einem burmesischen Flugplatz, gedreht wurden sie in Wr. Neustadt, erzählt Derflinger in der „Nahaufnahme“ mit Judith Weissenböck.

„Der letzte Himmel von Burma“ basiert auf einer wahren Begebenheit. Die Kärntnerin Inge Engelhard verliebt sich in den 1950er-Jahren während ihres Auslandsstudiums in einen jungen Burmesen, sie folgt ihm in seine Heimat und erfährt dort, dass ihr Mann ein Prinz ist.

Was wie ein Märchen beginnt, nimmt eine dramatische Wende. 1962 kommt es zu einem Militärputsch in Burma, dem heutigen Myanmar, Inges Mann wird verschleppt, ihr gelingt mit den beiden Kindern die Flucht. Bis heute hat Inge Engelhard die Suche nach ihrem verschwundenen Mann nicht aufgegeben. Starke Frauenfiguren interessieren mich, sagt Regisseurin Sabine Derflinger, Frauen, die gegen Konventionen handeln und ihre Ziele aktiv verfolgen.

Sabine Derflinger

APA/Herbert Neubauer

Die erste Tatort-Regisseurin

Aktiv und zielstrebig verfolgte Sabine Derflinger ihre Karriere. 1983 sammelte sie als Regieassistentin erste Filmerfahrung, absolvierte später die Filmakademie und erhielt für viele ihrer Filme und Drehbücher Preise. Sie arbeitete als Regisseurin, Produzentin, Lehrbeauftragte an Universitäten und war Mitglied verschiedener Fachgremien. „Meine größte Stärke ist es, niemals aufzugeben“, sagt sie, „wenn man hinfällt muss man aufstehen, sich die Krone richten und weitermachen“.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ Nahaufnahme“, 26.10.14

So schaffte sie es auch, als erste Frau bei einem „Tatort“ Regie zu führen. Mittlerweile drehte sie drei „Tatort“-Krimis, für „Angezählt“ wurde sie heuer mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet.

Vorteil durch soziale Netzwerke

Frauen haben es in der Filmbranche noch immer schwerer als Männer, meint Sabine Derflinger, das liege zum einen an alteingesessenen männlichen Netzwerken und daran, dass Frauen nach wie vor dreimal so viel beweisen müssten.

Das Netzwerken sei für Frauen durch die sozialen Netzwerke im Internet allerdings leichter geworden, sagt Derflinger. „Ich muss nicht Golf spielen sondern kann online mit jemandem kommunizieren und gleichzeitig die Waschmaschine anfüllen.“

Die „Nahaufnahme“ zum Nachhören

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