Die wahre Geschichte von Leopold III.

Der Tag des Heiligen Leopold wird in Anlehnung an den Todestag des niederösterreichischen Landespatrons am 15. November 1136 gefeiert. noe.ORF.at hat sich angesehen, wer Markgraf Leopold III. wirklich war und wie sich sein Schaffen bis heute auswirkt.

Die Eckdaten sind wohl bekannt: Leopold III. kam um 1073 in Gars am Kamp zur Welt und starb am 15. November 1136. Zu Lebzeiten war Leopold von Österreich, der auch den Beinamen „der Fromme“ erhalten hatte, ein Mann des Friedens gewesen, sagt Nikolaus Urs Buhlmann, Kustos im Stift Klosterneuburg.

„Er war wirklich ein friedliebender Mann. Er hat den Frieden dann gehalten, wenn er Krieg hätte führen können. Er hat 1125 auf die deutsche Königskrone verzichtet, die er nur unter großen Konflikten hätte haben können“, so Buhlmann.

Münzen für Krems, Residenz in Klosterneuburg

Durch Klostergründungen machte Leopold III. große Teile des Landes urbar. Er förderte aber auch die Städte Wien und Krems, letztere bekam sogar eine Münzprägestätte. Der Kremser Pfennig erlangte am damaligen Geldmarkt durchaus Bedeutung. Klosterneuburg hatte Leopold jedoch zu seiner Residenz auserkoren. „Der Markgraf hat in der Tat seinen Herrschaftssitz - und das muss man sich vorstellen - als die Hauptstadt Österreichs nach Klosterneuburg verlegt“, so Buhlmann.

Leopold der Dritte Klosterneuburg

ORF

Das Wirken von Leopold III. ging aber über seinen Tod hinaus. Unter seinem Enkel wurde der Regierungssitz kurzfristig wieder nach Klosterneuburg verlegt, 1485 wurde er heilig gesprochen. Auch das Haus Habsburg war dem heiligen Leopold eng verbunden.

Sendungshinweis

„Guten Morgen NÖ“, 15.11.2014

„Im frommen Andenken an Leopold, hat Karl VI., der Vater Maria Theresias, den Plan gefasst, nach dem Vorbild des spanischen Escorial, jener gewaltigen Klosterresidenz vor den Toren Madrids, den Sommersitz nach Klosterneuburg zu verlegen“ (Buhlmann). Zehn Jahre wurde daran gebaut. An diese Unternehmung erinnern die Kaiserzimmer, die mit dem Tod von Karl VI. unvollendet ihr Ende nahmen.

Aus Papageien wurden Adler

Auch das niederösterreichische Landeswappen geht auf Leopold III. zurück, im Konkreten auf seinen Mantel. Dieser war allerdings nicht mit Adlern verziert, wie Stoffreste im Stift Klosterneuburg belegen, erklärt Kustos Nicolaus Urs Buhlmann. Zu sehen sind stattdessen üppige Papageien.

Leopold der Dritte Papageien

ORF

Die Stoffe dürften aus dem Nahen Osten kommen - vielleicht aus Persien, wo derartige Motive üblich waren, sagt Buhlmann. „Die Papageien haben aber in der Heraldik, der Wappenkunde, keine Würdigkeit gehabt und so sind aus den Papageien im Laufe der Jahrhunderte Adler geworden: die fünf Adler, die bis heute das Landeswappen von Niederösterreich bilden.“

Links: