Die richtige Hautpflege im Winter

„Was unsere Haut in den kommenden Monaten mitmachen muss, ist purer Stress“, sagt Radio NÖ-Apothekerin Ulrike Zöchling. Daher sei es unheimlich wichtig, das größte Organ unseres Körpers gerade in der kalten Jahreszeit bestmöglich zu schützen.

Egal, ob man in eisiger Luft unterwegs ist oder sich in geheizten Räumen aufhält – für die menschliche Haut ist der Winter die reinste Trockenzeit. Die wegen der Kälte extrem trockene Außenluft entzieht der Körperoberfläche fortlaufend Feuchtigkeit. Zudem verringert sich bei tiefen Temperaturen die Talgproduktion, die durch das ausgeschiedene Fett normalerweise einen natürlichen Schutzschild bildet.

Deshalb reagiert die Haut dann sensibler (z.B. auf Sonne), trocknet schnell aus, wird spröde und angreifbarer für Schad- oder Reizstoffe. Im Haus ist es zwar behaglicher, aber für die Haut nicht viel besser. „Hier trockene Heizungsluft, dort Kälte und eisiger Wind – da hilft nur die richtige Unterstützung. Und wie überall sollten Sie Ihre Kleinen am besten schützen, denn Baby- und Kinderhaut ist sehr kälte- und windempfindlich“, meint Ulrike Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St. Pölten.

Die richtige Pflege

Zunächst gilt es, dem Austrocknen entgegenzuwirken. Sonst verliert die Haut an Elastizität und ihre Schutzfunktion leidet. Ideal im Winter sind reichhaltige Cremen oder Lotionen. Sie gleichen die herabgesetzte Talgproduktion aus und verhindern durch Feuchtigkeitsbinder wie Harnstoff, Glycerin oder Hyaluronsäure einen übermäßigen Wasserverlust.

Frau cremt sich mit Hautcreme die Nase ein

APA/Herbert Pfarrhofer

Bestens bewährt haben sich hier sogenannte W/O-Emulsionen (Wasser in Öl). An sehr kalten Tagen empfiehlt sich fürs Gesicht eine Kälteschutzsalbe mit hohem Fett- und geringem Wasseranteil. Diese verhindert, dass die Haut ihre Feuchtigkeit abgibt. „Keinesfalls Feuchtigkeitsemulsionen verwenden! Sie können auf der Haut einfrieren und schlimme Kälteschäden verursachen“, rät Zöchling.

Was Sie vermeiden sollten

Am besten alles, was die Haut weiter austrocknen könnte. „Verwenden Sie für die tägliche Reinigung idealerweise seifenfreie Produkte sowie zum Waschen rückfettende Öle und Emulsionen. Auf lange und heiße Bäder sollten Sie ebenso verzichten, wie auf Peelings und alkoholhaltige Gesichtslotionen, die die Haut zusätzlich austrocknen und strapazieren“, rät die Radio NÖ-Apothekerin. Ein Tipp: Viel trinken und eventuell mit einem Luftbefeuchter der trockenen Luft den Kampf ansagen.

Ein ganz spezielles Thema sind die Lippen: Werden sie spröde, benetzen wir sie zuerst ganz automatisch mit der Zunge. Der Speichel jedoch trocknet sie noch mehr aus und der Teufelskreis beginnt von neuem. Besser ist es, die Lippen gleich mit klarem Wasser abzuspülen, abzurubbeln und mit einem hochwertigen Fettstift einzureiben.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 21.1.2015

Der optimale Schutz

„Verwenden Sie im Winter tagsüber eine reichhaltige Nachtcreme und die Feuchtigkeitspflege erst nachts. Empfehlenswert sind Salben und Cremes mit den hoch dosierten Vitaminen E (neutralisiert freie Radikale, stärkt Abwehrkräfte, macht die Haut widerstandsfähig) und A (durchblutungsfördernd, normalisiert die Verhornung)“, empfiehlt Ulrike Zöchling.

Ebenso bewährt ist Panthenol, es beruhigt und schützt vor Irritation. Beim Wintersport sollte man unbedingt auf die richtige Lippenpflege mit natürlichen Fetten und Wachsen achten. „Fürs Gesicht Sonnenschutz nicht vergessen, denn große Höhe und Schneereflexion erhöhen die Strahlungsintensität enorm."