Das Märchen vom bösen Cholesterin

Ostern ist ohne Eier eigentlich undenkbar. Doch aus Sicht der Ernährungsexperten sind sie nicht unumstritten, sollen sie doch den Cholesterinspiegel in die Höhe treiben. Gerücht oder Wahrheit? noe.ORF.at hat nachgefragt.

„Nach heutigem Stand der Wissenschaft gibt es keinen Nachweis dafür, dass sich häufiger Eierverzehr auf den Cholesterinspiegel auswirkt“, sagt Ernährungsberaterin und Autorin Gabriele Brigitte Scheucher aus Mannersdorf an der Leitha (Bezirk Bruck an der Leitha), „manche Menschen reagieren darauf sogar mit sinkenden Werten.“

Kinder suchen Ostereier

ORF

Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Stoff, den der Organismus in großen Mengen selbst herstellt. Zuviel Cholesterin belastet aber Herz und Kreislauf. Kommt Cholesterin von außen z.B. durch hohen Eierkonsum, drosselt der Körper seine Produktion.

Dieser Ausgleich funktioniert aber nicht bei allen Menschen. „Leiden Sie an einer Hypercholesterinämie, dann sollten Sie sich an die Empfehlungen Ihres Arztes halten“, so Scheucher, „ansonsten gilt das Ei als besonders hochwertiges Lebensmittel und enthält außer Vitamin C alle Vitamine, besonders D, B und K sowie B12, und eine Menge an Mineralstoffen sowie hochwertiges Eiweiß, was wiederum zur Sättigung beiträgt.“ Nachweislich für erhöhte Cholesterinwerte verantwortlich sind hingegen fettes Fleisch, Wurst und Süßigkeiten mit ihren vielen gesättigten Fettsäuren.

Auf die Härte kommt es an

Je nach Zubereitungsart sind Eier mehr oder weniger gut verträglich. „Das weiche Ei ist leichter verdaulich als das hart gekochte“, erklärt Scheucher, „der Grund dafür ist, dass durch die lange Kochzeit die Eiproteine stark denaturiert werden.“ Deshalb werde ein weich gekochtes Ei auch als Schonkost verabreicht.

Ein hart gekochtes Ei ist hingegen schwerer verdaulich und verbraucht auch bei der Verstoffwechselung mehr Energie. „Ein Salat mit einem hart gekochten Ei ist deshalb ideal zum Abnehmen“, so die Empfehlung der Expertin. Gebratene Eier sind durch das zusätzliche Fett schwerer verdaulich. „Natürlich entscheidet dabei die jeweilige Fettmenge und vor allem die Qualität des Fetts.“

Eierkennzeichung

Die Ziffer an erster Stelle gibt die Art der Hühnerhaltung an

  • 0: Bio
  • 1: Freilandhaltung
  • 2: Bodenhaltung
  • 3: Käfighaltung (in der EU verboten)

Klare Bio-Empfehlung

Was die Qualität der Eier angeht, empfiehlt die Ernährungsberaterin den Griff zu Bio-Eiern: „Die Ernährung der Hühner wirkt sich direkt auf den Nährstoffgehalt der Eier aus.“ So konnte nachgewiesen werden, dass Eier von Hühnern, die nicht nur Körner, sondern auch Gräser, Würmer und Insekten fressen, einen deutlich höheren Wert an Vitaminen und Omega 3-Fetten haben, dafür weniger Cholesterin und gesättigte Fette. Somit seien Bio-Freilandeier eindeutig am gesündesten für den menschlichen Organismus.

Das Ei zu salzen wirkt sich laut Scheucher übrigens nicht negativ auf den Körper aus. „Die Gefahr lauert in den versteckten Salzen, wie sie in Fertigprodukten, aber auch Brot-, Wurst- und Käsewaren vorkommen.“

Kontrollen bei BIO-Eiern

ORF

Die richtige Aufbewahrung

Selbstgekochte und abgeschreckte Eier können, sofern die Schale intakt ist, bis zu zwei Wochen lang im Kühlschrank aufbewahrt werden. Selbstgekochte und nicht abgeschreckte Eier sind ein Monat lang genießbar. Mitentscheidend ist aber immer, wie alt das Ei zum Zeitpunkt des Kochens war. Fertig gekaufte und gekochte Eier sind oft noch einige Wochen über das Mindesthaltbarkeitsdatum verzehrbar. Voraussetzung dafür ist natürlich wieder eine intakte Schale.

„Hart gekochte Eier kann man gut zu einem Eiaufstrich auf Topfenbasis verarbeiten oder in eine bunte Salatschüssel einarbeiten“, so der Tipp der Expertin.

Das gesunde Ostermenü

Für 2 Personen

Spargelsalat

  • 250 g weißer Spargel
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Orange, Salz
  • 2 handvoll Blattsalat
  • 2 EL Kräuterpesto
  • Weinessig
  • Olivenöl

Spargel schälen, Enden großzügig abschneiden und verbleibenden Spargel in 3 cm große Stücke schneiden. Die Spitzen auf zirka 5 cm ganz lassen und beiseite legen. Spargelstücke in Olivenöl anbraten, mit etwas Salz und Kräuterpesto würzen und mit dem Saft der Orange aufgießen. Spargelspitzen dazulegen und bei kleiner Hitze zugedeckt knackig schmoren.

Blattsalat waschen, abtropfen, salzen und mit Weinessig und Olivenöl marinieren. Spargelsalat auf zwei Tellern anrichten.

Löwenzahn-Couscous Suppe

  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 2 Knoblauchzehen,geschält und fein geschnitten,
  • 10 g Ingwer, geschält und fein geschnitten
  • 1 Tasse Vollkorn-Couscous
  • 150 ml Kokosmilch
  • Saft einer halben Zitrone
  • Pfeffer aus der Mühle, Salz
  • etwas Muskatnuss, gerieben
  • 10 junge Löwenzahnblätter, fein geschnitten

Gemüsebrühe in einem Topf mit Knoblauch und Ingwer aufkochen. Vollkorn-Couscous untermischen und zugedeckt auf kleiner Flamme zirka 10 Minuten ziehen lassen. Kokosmilch zugeben, nochmals kurz aufkochen lassen und anschließend mit dem Stabmixer pürieren. Mit Zitronensaft, Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken.

Löwenzahnblätter waschen, fein nudelig schneiden. Die Suppe in Tellern anrichten und mit klein geschnittenen Löwenzahnblätter garnieren.

Tipp: Sind keine Löwenzahnblätter zur Hand, kann man auch Bärlauch- oder Rucolablätter nehmen.

Lamm

dpa/Patrick Pleul

Lamm auf gegrilltem Gemüse mit Kichererbsen

  • 1 Aubergine
  • 2 kleine Zucchini
  • 1 roter Paprika
  • 1 Zwiebel
  • 2 gehackte Knoblauchzehen
  • 3 EL Kichererbsen gekocht
  • reichlich Olivenöl
  • 2 TL Zitronensaft
  • 1 TL frisch gehackter Thymian
  • 5 Basilikumblätter
  • Pfeffer aus der Mühle, Salz
  • 4 Lammkoteletts

Auberginen und Zucchini waschen, Auberginen vierteln, Zucchini halbieren und in 2 cm lange Stücke schneiden. Zwiebel schälen und vierteln, Paprika waschen, halbieren, das Kerngehäuse entfernen und in breite Streifen schneiden.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 27.3.2015

In einer Schüssel Olivenöl mit Zitronensaft, Knoblauch, Thymian, Salz und Pfeffer verrühren. Das Gemüse damit marinieren und für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Das Gemüse aus der Marinade herausnehmen, etwas mit Küchenkrepp abtropfen lassen und entweder im Backrohr oder auf den Rost legen und grillen, dabei mehrmals wenden. Kurz vor dem Servieren die Kichererbsen untermischen und mit gehackten Basilikumblättern bestreuen.

Lammkotelettes mit gehackten Rosmarin, Salz, Pfeffer und Olivenöl einreiben und ins Backrohr schieben oder auf den Rost legen. Nach einigen Minuten umdrehen, bis sie eine schöne Farbe haben. Jeweils zwei Koteletts mit Gemüse servieren.

Mandeltorte ohne Mehl mit Erdbeeren

  • 220 g geriebene Mandeln
  • 6 ganze Freilandeier
  • 1 Prise Salz
  • 140 g Vollzucker
  • 1/2 Pa. Weinstein-Backpulver
  • 1 Msp. gemahlenen Zimt
  • 1 EL Rum
  • Erdbeermarmelade mit 70 %igem Fruchtanteil
  • 1 Becher Erdbeeren

Eier trennen, Dotter, Rum, Vollzucker schaumig rühren, geriebene Mandeln mit Weinstein-Backpulver langsam einrühren. Zuletzt den mit einer Prise Salz steif geschlagenen Schnee unterheben und die Masse in eine befettete Springform füllen.

Im vorgeheizten Backrohr backen, davon 10 Minuten bei 190, restliche Zeit zwischen 160 – 170. Kuchen aus der Form nehmen. Erdbeermarmelade erhitzen und die noch warme Torte damit bestreichen. Mit entstielten und halbierten Erdbeeren dekorieren.

Links: