Tibetische Heilkräuter für die Leber

„Myrobalanen-Frucht“ oder auch „Amla-Frucht“ gehören zu den tibetischen Heilkräutern und sollen beim Entgiften und Entschlacken helfen. Die Leber kann damit gestärkt werden, sagt Apothekerin Diana Antauer aus St. Pölten.

Die Leber ist unser größtes inneres Organ und laut der tibetischen Gesundheitslehre auch der Sitz der wärmenden Energie und der Lebenskraft. Sie dient als Entgiftungsorgan, baut Schadstoffe ab, produziert den Gallensaft für die Fettverdauung, reguliert den Energiehaushalt und dient als Speicherorgan für Zucker, Fett und Eisen.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 13.5.2015

Durch zu viel Nikotin, Alkohol oder auch Medikamente und Stress wird die Leber belastet. Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Allergien oder Blähungen können ein Hinweis auf eine Leberschwäche sein. Ein Alarmsignal ist auch ein Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen, besonders beim Bücken und Liegen, erklärt Diana Antauer aus der Apotheke Traisenpark in St. Pölten. „Ein weiteres Symptom sind Schlafstörungen zwischen 1.00 und 3.00 Uhr“, so Antauer, „denn während dieser Zeit arbeitet die Leber und viele Menschen wachen auf, weil der Zuckerspiegel im Blut durch den Stoffwechselvorgang abnimmt.“

Elemente im Gleichgewicht

Ähnlich der Chinesischen Medizin arbeitet auch die Tibetische mit Elementen, nämlich Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum. Sie sollten im Gleichgewicht stehen, um Krankheiten abwehren zu können, so die Apothekerin. Man vertraue in der tibetischen Medizin neben einer gesunden Lebensweise auf die Wirkung von Vitalstoffgemischen, die aus Heilpflanzen bestehen und den Organismus ganzheitlich beeinflussen.

„Neben einer ausgewogenen Kost ist eine Entgiftungskur mit tibetischen Kräutern der ideale Start in den Frühling und bringt frische Energie“, denn gerade im Frühling sei die Leber besonders gefordert, „die Umstellung auf veränderte Lichtverhältnisse sowie Essensgewohnheiten bedeuten Extraarbeit für den Organismus.“

Die meisten Heilkräuter wachsen in Gebieten mit einer Höhe von 3.000 bis 5.000 Metern über dem Meeresspiegel. Jedes Jahr von April bis Ende Oktober werden sie von erfahrenen Leuten gesammelt, getrocknet und anschließend zu Pulver oder Pillen verarbeitet. Bei uns sind sie in Form von Kapseln erhältlich. „Diese Präparate enthalten wichtige Kräuter zur Entgiftung und kommen zum Ausleiten von Schadstoffen, Reinigung des Organismus und Regeneration der Leber zum Einsatz.“

Auch heimische Kräuter entgiften

Wer beim Entgiften doch lieber einheimischen Kräutern vertraut: Mariendistel oder auch Artischocken hätten sich bewährt, sagt Antauer, oder ein „Leberwickel“ mit Heublumen- oder Schafgarbe. Dafür wird eine Wärmflasche mit heißem Wasser gefüllt. Ein trockenes Baumwolltuch wird in einen Aufguss aus Schafgarbe oder Heublumen getaucht, ausgewrungen und im Bereich des rechten Oberbauchs aufgelegt. Anschließend den Körper mit einem Tuch umwickeln.