Backen mit Holunderblüten

Mit dem Hollerbusch hat man das ganze Jahr über Freude: Im Herbst kann man die dunklen Früchte zu einem Koch verarbeiten, im Frühjahr gibt es die köstlichen Holunderblüten. Was man damit backen kann, weiß Radio NÖ-Köchin Andrea Karrer.

Ernten sollten man die Holunderblüten am späten Vormittag bzw. mittags, wenn die Blüten trocken sind - am besten nach einer Trockenperiode von etwa drei Tagen, da sind die Blüten am aromatischsten. „Nach längeren Hitzeperioden verlieren die Blüten jedoch ihren intensiven Geschmack“, weiß Karrer. Nach Möglichkeit sollte man keine Blüten in der Nähe von stark befahrenen Straßen, Autobahnen oder Industriegebieten sammeln, sondern an unbelasteten Plätzen. „Man bringt sonst eine Köstlichkeit mit nach Hause, die mit Schadstoffen angereichert ist.“

Holunderblüten, Holler

APA/dpa/Uwe Rebehn

Zwei bis drei Tage haltbar

„Zur Verarbeitung nimmt man nur die voll erblühten Dolden und befreit sie noch im Gelände vor etwaigen Insekten, und das gelingt am besten durch entschlossenes Schütteln“, erklärt die Köchin. Um die Dolden nach Hause zu bringen, ist es ratsam, sie in einen Korb oder Papiersack zu geben. In geschlossenen Plastiksackerln verderben die Blüten schnell. Im Kühlschrank halten sie etwa 2-3 Tage. Man sollte die empfindlichen Blüten auch nicht waschen, denn dann geht der mineralstoffreiche Blütenstaub verloren. Falls man sie doch wäscht, die Dolden in einer Schüssel mit lauwarmem Wasser waschen und auf Küchenkrepp gut abtropfen lassen.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 30.5.2015

Trocknen für Tee: Die frischen Holunderblüten auf ein mit einem sauberen Tuch oder Papier ausgelegtes Tablett legen und im Schatten an einem gut durchlüfteten Ort trocknen. Das dauert je nach Temperatur bis zu zwei Wochen. Dann gut verschlossen und lichtgeschützt aufbewahren.

Backen: Als süßes Rezept empfielt Karrer eine leichte Biskuitroulade, gefüllt mit Holunderblüten-Schlagobers-Creme und überzogen mit einem Gelee aus Holunderblütensirup, verziert mit verlesenen Holunderblüten. „Eine frühsommerliche Nachspeise, die auch optisch ein Hingucker ist“, so Karrer. Für spontane Besuche empfielt die Köchin ein Rezept für einen einfachen Blechkuchen, der mit Holunderblüten verfeinert wird.

Holunderblüten

ORF

Holunderblütenrouldade

Zutaten für eine Roulade (etwa 8-10 Stück)

Biskuit:

  • 4 Eier
  • 45 g Kristallzucker
  • 20 g Braunzucker
  • 1 TL Vanillezucker
  • Salz
  • 30 g Mehl (griffig)
  • 35 g Stärkemehl

Creme:

  • 400 ml Schlagobers
  • 10 Hollerblütendolden
  • 2 Packungen Sahnesteif
  • Schale von 1 Zitrone (unbehandelt), abgerieben
  • 2 Packungen Vanillezucker
  • 200 g Topfen (10 % F. i. Tr.)
  • 20 g Staubzucker, gesiebt

Gelee:

  • 1 Packung Tortengelee (klar)
  • 125 ml Hollersirup
  • 125 ml Wasser
  • verlesene Hollerblüten, zum Verzieren

Biskuit: Eier trennen. Eiklar mit Kristall-, Braun- und Vanillezucker sowie Prise Salz steif schlagen, Dotter beifügen, aber noch nicht verrühren. Mehl und Stärkemehl vermengen und darübersieben, mit dem Schneebesen nun das Ganze vorsichtig unterrühren. Masse auf ein mit Backtrennpapier ausgelegtes Blech geben und glatt streichen, im vorgeheizten Rohr bei 170 °C Umluft auf der mittleren Schiene 10 Minuten backen. Aus dem Rohr nehmen, auf ein bezuckertes Backtrennpapier stürzen, das mitgebackene Papier abziehen. Die Roulade mit dem darunterliegenden Papier straff einrollen und auskühlen lassen (kann am Vortag gemacht werden, ebenso wie der nächste Arbeitsgang).

Creme: Schlagobers in eine Schüssel gießen, Hollerblütendolden gründlich verlesen, schöne Blüten abzupfen und in Obers einweichen, mit einem Deckel oder mit Folie abgedeckt und über Nacht kalt stellen. Am nächsten Tag abseihen, die Dolden durch das Sieb gut ausdrücken. Hollerobers mit Sahnesteif, Zitronenschale und Vanillezucker steif schlagen, Topfen und Staubzucker unterrühren und die Creme kalt stellen, bis sie halb fest ist.

Das Biskuit ausrollen, Creme daraufgeben und gleichmäßig glatt streichen, wieder einrollen und die Roulade kalt stellen. Das Gelee laut Anleitung zubereiten und die ausgekühlte Roulade damit bestreichen, mit Holunderblüten bestreut anrichten.

Holunderblüten

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Gepflückt werden die Blüten am besten am Vormittag

Hollerblüten-Blechkuchen

Zutaten für ein Backblech (60 x 40 cm), etwa 14 Stück

  • 100 ml Milch
  • 8 Hollerblütendolden
  • 250 g weiche Butter
  • 250 g Kristallzucker
  • Schale von 1 Zitrone (unbehandelt), abgeriebene
  • 4 Eier
  • 350 g Mehl (glatt)
  • 50 g Stärkemehl
  • 1 Packung Backpulver
  • Butter und Mehl für das Blech
  • 50 g flüssige Butter zum Bestreichen
  • Hagelzucker zum Bestreuen

Die Milch einmal aufkochen, die Hollerblüten verlesen und die Stiele entfernen, die Blüten von sechs Dolden in die Milch geben und 2 Stunden zugedeckt ziehen lassen. Anschließend durch ein Etamintuch oder ein feines Sieb gießen.

Die Butter - am besten mit dem Handrührgerät - schaumig rühren, Kristallzucker und Zitronenschalen beifügen, die Eier nach und nach unterrühren. Mehl, Stärkemehl und Backpulver vermengen und auf die Masse sieben, nach und nach die Milch sowie die restlichen Hollerblüten dazugeben und alles gut verrühren. Masse auf ein befettetes und mit Mehl bestaubtes Blech geben und glatt streichen.

Im vorgeheizten Rohr bei 180 °C etwa 25 Minuten backen, aus dem Rohr nehmen, mit flüssiger Butter bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.

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