Kürbis gegen Blasenschwäche

Inkontinenz, also das unbewusste Verlieren von kleinen Harnmengen, ist eher ein Tabuthema. Doch tatsächlich leiden sehr viele Menschen darunter, vor allem Frauen. Kürbis kann helfen, ebenso wie gezielte Beckenbodenübungen.

Die Anatomie ist dafür verantwortlich, dass vorwiegend Frauen von diesem Problem betroffen sind. Und gar nicht so selten. „Etwa 20 Prozent aller Frauen plagt dieses Problem, bei den über 60-Jährigen sogar mehr als 40 Prozent“, weiß Radio NÖ-Apothekerin Astrid Janovsky, „und gerade einmal fünf Prozent behandeln dieses Problem.“

Kürbis verringert Harnverlust und Harnddrang

Ursache der Inkontinenz ist das Nachlassen der Blasenmuskulatur. Dies kann eine ganz normale Alterserscheinung sein, aber auch Folge von mehreren Geburten oder häufigen Harnwegsinfekten. Ziel ist in jedem Fall, die Kraft der Blasenmuskulatur zu verbessern. „In vielen Studien hat der steirische Arzneikürbis seine besonderen Fähigkeiten auf diesem Gebiet unter Beweis gestellt“, so die Apothekerin aus Hollabrunn, „die Wirkstoffe stecken dabei aber nicht im vielgepriesenen Kernöl, sondern in der Schale.“

Um eine entsprechende Wirkung auf die Blasenmuskulatur zu erreichen, sollten jeden Tag mindestens 10 Gramm Kürbiskerne verzehrt werden, empfielt die Expertin, einfacher sei die Einnahme von Tabletten mit Kürbiskernextrakt aus der Apotheke. Erste Erfolge können bereits nach wenigen Wochen beobachtet werden. Dabei nimmt nicht nur der unerwünschte Harnverlust ab, sondern auch der lästige nächtliche Harndrang.

Training als Ergänzung

Die ideale Ergänzung zu Kürbistabletten ist gezieltes Beckenbodenmuskeltraining. Apothekerin Astrid Janovsky zeigt für Radio NÖ zwei Übungen vor (siehe Bild). Dadurch wird die Beckenboden- und Blasenmuskulatur optimal gestärkt. „Als Alternative gibt es in Apotheken, Drogerien und – ja, tatsächlich – Erotikmärkten vaginal anzuwendende Trainingsgeräte“, sagt Janovsky.

Link:

Preiselbeeren sind gut bei Blasenleiden (noe.ORF.at; 30.7.2014)