Jazz Gitti: „Gib net auf!“

Wenige Tage vor ihrem 70. Geburtstag ist Jazz Gitti Gast in der Radio-NÖ-„Nahaufnahme“. Dank ihrer vielen Fans hat sie es bei den ORF-„Dancing Stars“ bis in eine der Endrunden geschafft. Am Freitag erscheint ihr neues Album „Gib net auf!“

Sie unterhält und echauffiert ebenso. Ihre Fans lieben sie, ihre Kritiker belächeln sie. Und trotzdem: die Jazz Gitti ist sich selbst immer treu geblieben, wie sie sagt: "Ich kann gar nicht anders. Und meine Mutter hat immer gesagt, schau Kind, sag‘ immer die Wahrheit, weil sie glauben es eh nicht, aber dann brauchst dir nichts zu merken!“

„Ich weiß, wer ich bin und was ich kann“

Dass sie mit ihrer direkten Art auch Kritiker auf den Plan ruft, begleitet sie schon ein Leben lang. Heute, mit knapp 70 Jahren, macht ihr das aber nichts mehr aus: "Das tut mir nicht mehr weh. Ich weiß, wer ich bin und was ich kann. Dass ich nicht jedem passen kann, das verstehe ich. Ich kann diesen Menschen auch gar nicht böse sein, nicht einmal mehr traurig, das war ich früher, weil ich mir gedacht habe, warum sind sie so zu mir. Aber das tangiert mich heute gar nicht mehr“, erzählt sie Alice Herzog in der „Nahaufnahme“.

Jazz Gitti und Alice Herzog

ORF

Alice Herzog (l.) im Gespräch mit Jazz Gitti

Vielmehr kann die Jazz Gitti ihr Leben heute wieder genießen, weil es auch ihre Gesundheit wieder zulässt. Nach zwei Knieoperationen, einer Nervenwurzelentzündung, einer Hüftoperation und dem Leben mit Diabetes, hat sie ihre Lebensweise vor einigen Jahren radikal umgestellt und von 120 auf 75 Kilogramm abgespeckt. „Ich bin am Küchentisch gesessen, habe geweint und gedacht, ich komme nicht mehr auf die Füße, und eine Freundin hat gemeint, nimmst dir halt einen Rollator. Und ich habe mir gedacht, Gitti, du nimmst keinen Rollator, und ich hab es durchgebissen!“

Jazz Gitti: „Ich bin eine Swing-Maus!“

Heute lebt sie mit zwei Hunden und einer Katze in Leobendorf (Bezirk Korneuburg) und ist stolze Oma von drei Enkelkindern, mit denen sie gerne ihre freie Zeit verbringt. So ganz zur Ruhe setzen will sie sich eigentlich nicht, weil „was soll ich tun, zuhause sitzen und stricken, das habe ich schon ausprobiert, aber das will niemand anziehen“, sagt sie und lacht von Herzen, so wie ihre Fans sie lieben.

Neben dem Tanztraining in den vergangenen Wochen ist auch das neue Album der Jazz Gitti mit dem Titel „Gib net auf“ entstanden. Musikalisch kehrt sie damit zu ihren Wurzeln zurück, zum Jazz, Swing und Ragtime. „Ich bin ja eine Swing-Maus“, sagt sie und viele Songs grooven wie damals, als sie noch als Martha Butbul im Lokal „Jazz bei Freddy“ kellnerierte und sich dabei ihren Spitznamen „Jazz Gitti“ ersang.

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 1.5.2016

Zum bevorstehenden 70. Geburtstag wünscht sie sich vor allem Gesundheit und dass sie noch viele schöne Stunden mit ihrer Familie verbringen kann. „Das ist mir das Wichtigste im Leben“, sagt die Sängerin und Entertainerin und freut sich darauf, nächste Woche im Finale wieder die Tanzschuhe anzuziehen, um von „ihrem“ Willi Gabalier noch einmal übers Parkett getragen zu werden.

Die „Nahaufnahme“ zum Nachhören

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