Wie die Füße sommerfit werden

Aufgabe unserer Füße ist es, uns ein Leben lang zu tragen, vergleichbar mit den Reifen eines Autos. Das Auto wird zumindest zweimal im Jahr in die Werkstatt gefahren – ein guter Vorsatz auch für unsere Füße?

Der Sommer macht sich bereits mit seinen wärmenden Sonnenstrahlen bemerkbar und lädt dazu ein, das feste Schuhwerk gegen leichtere Sandalen auszutauschen. Spätestens dann werden spröde Haut, Verhornungen und eventuell auch Abschuppungen sichtbar und es ist allerhöchste Zeit an eine intensive Fußpflege zu denken, weiß Apotheker Andreas Gentzsch von der Apotheke zum goldenen Löwen in St. Pölten.

Gestartet wird mit einem Fußbad

Zu Beginn einer Pflege sollte immer ein ausgiebiges Fußbad stehen. Es entspannt, und macht die trockene Haut wieder weich. Das Wasser sollte dabei am besten lauwarm sein, Badezusätze mit rückfettenden Ölen oder Kräutern (z. B. Rosmarin, Lavendel) beleben, raue Stellen werden geschmeidig und abgestorbene Hautzellen lassen sich anschließend leichter entfernen. Der Apotheker hat auch einen einfachen Tipp parat. Durch Zugabe von Meersalz ins Badewasser kann mehr Feuchtigkeit durch die Haut aufgenommen werden.

Fußbad

APA/Kelly Schoebitz

Nach dem Bad die Füße gründlich abtrocknen, auch zwischen den Zehen, so hat Fußpilz keine Chance. Mit Peelings oder einem Bimsstein lassen sich leichte Verhornungen und überschüssige Nagelhaut sanft entfernen.

Die Hornhaut einfach wegcremen

Bei starker Hornhaut eignen sich spezielle Hornhaut-Entferner-Cremes aus Ihrer Apotheke. Diese beinhalten zumeist Harnstoff und können sanft einmassiert werden. Die enthaltenen Wirkstoffe sind in der Lage, abgestorbene trockene Hautstellen zu lösen. Falls notwendig kommt jetzt wieder der Bimsstein zum Einsatz, um die aufgeweichten Hornhautstellen abzutragen. Zur Vorsicht rät der Apotheker bei sogenannten Hornhauthobeln. Der Umgang mit diesen scharfen Instrumenten kann leicht zur erheblichen Verletzungen führen, die gerade auf den täglich beanspruchten Fußsohlen, Fersen und Zehenballen nicht nur sehr schmerzhaft sind sondern auch schwer verheilen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 25.5.2016

Da die Haut an den Füßen nicht so viele Talgdrüsen besitzt und schneller spröde wird, ist eine häufige Pflege mit Fuß-Cremes und Masken mit Mandelöl, Kakaobutter, Aloe Vera und ätherischen Ölen sehr empfehlenswert. Sie regenerieren und versorgen die Haut nachhaltig mit Feuchtigkeit. Wer unter besonders trockenen Füßen leidet kann diese über Nacht extra dick eincremen. Anschließend zieht man Baumwollsocken darüber und gönnt so seinen Füßen eine besonders intensive Pflege.

Gerade Zehennägel sind auch gesunde

Zum Schneiden der Fußnägel eignen sich Zangen, kräftige Scheren, sowie Nagelknipser. Wichtig: Immer gerade entlang der Zehenkuppe und nicht rund scheiden, sonst können die Nägel seitlich einwachsen oder einreißen. Die Nagelhaut kann man zusätzlich mit Nagelöl einweichen und vorsichtig mit einem Holzstäbchen zurückschieben. Zur Schere sollte man bei der Nagelhaut auf keinen Fall greifen. Dies kann zu Vernarbungen und sogar zu Entzündungen führen.

Auch Füße vertragen Massagen und Fitness

Auch unsere Füße freuen sich über eine wohltuende Massage oder ein kleines Fitnessprogramm zwischendurch. Dazu mit dem Daumen oder der ganzen Hand die Fußsohle in gleichmäßigen, kreisenden Bewegungen massieren. Das fördert die Durchblutung und sorgt für ein wohlig-warmes Gefühl. Einfache Gymnastikübungen lockern Verspannungen und dehnen die Muskulatur. Aus der chinesischen Medizin ist bekannt, dass auf der Fußsohle viele Akupunkturpunkte liegen, welche auf den ganzen Körper positive Auswirkungen haben. Andreas Gentzsch empfiehlt: „Nehmen sie sich jeden Tag zwischendurch ein paar Minuten Zeit für ihre Füße. Oftmals lösen sich danach auch andere Verspannungen.“

Gut gepflegte Füße fühlen sich nicht nur besser an, sondern neigen auch weniger dazu, schmerzende Hühneraugen, Schwielen, Blasen oder eine Pilzerkrankung zu erleiden. Gerade Pilzerkrankungen sind sehr belastend, da die entsprechende Therapie nach einem Befall zumeist umfangreich und langwierig ist. Als Vorsorge ist empfehlenswert, grundsätzlich auch zwischen den Zehen die Füße abzutrocknen und nach bloßfüßiger Benutzung einer öffentlichen Einrichtung immer einen desinfizierenden Spray oder Schaum zu verwenden. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke dazu beraten.