Erste Hilfe bei „Fußballfieber“

Ganz im Zeichen der Fußball-EM stehen diesmal auch die Tipps des Radio-NÖ-Apothekers und Fußballfans Gert Dieterich. Er weiß, wie man sich fit hält, die Nerven stärkt, und was die EM mit der Glatzenbildung beim Mann zu tun hat.

Fußballfieber, das heißt zu wenig aktiver Sport, wobei das Schlüsselwort hier „aktiv“ ist. Zu viel Bier, Chips oder nervenberuhigende Schokolade, all das belastet den Organismus. Für aktive Menschen, die das ganze Jahr über regelmäßig Sport betreiben, ist eine vierwöchige fernsehbedingte Sportpause sicherlich kein Problem, wenngleich der Apotheker empfiehlt, trotzdem nicht völlig auf den Sport jenseits des Jubelns zu verzichten. Wem es an Zeit mangelt, der kann ruhig zu kürzeren Etappen übergehen.

Das richtige Sportgetränk für Hobbysportler

Hobbysportler sind gerade jetzt im Sommer einem enormen Flüssigkeitsverlust ausgesetzt. Beim Schwitzen verliert der Körper Mineralstoffe, und das mindert seine Leistungsfähigkeit. Vor allem Magnesium ist wichtig beim Sport. Magnesium ist für die Funktion der Muskeln verantwortlich, bei einem Mangel entstehen Krämpfe. Daher sollte man unbedingt vor dem Sport - und wenn notwendig auch danach - Magnesium zuführen.

Dem Hobbysportler empfiehlt Gert Dieterich aus Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) ein Multivitaminpräparat einzunehmen. Vitamin B1, B2 und B6 sind für den Stoffwechsel des Sportlers wichtig. Die regelmäßige Einnahme von Eisen garantiert, dass die Muskeln mit Sauerstoff versorgt werden, und man bleibt leistungsfähiger.

Die Vitaminprodukte beinhalten auch Radikalfänger wie Selen, Vitamin C und Vitamin E. Diese Antioxidantien schützen vor Umweltgiften. Das ist gerade jetzt wichtig: Durch die Hitze entsteht Ozon, ein Radikal, das die Lunge beim Sport schädigen kann. Vor allem jene, die im Stadtgebiet Sport betreiben, sind gefährdet und sollten sich mit diesen Produkten schützen.

Ernährungsfehler ausgleichen

Sich während der Fußball-EM von Bier, Würsteln und Chips zu ernähren, sei kein Problem, wenn sich diese Fehlernährung nur auf die vier Wochen der Europameisterschaft beschränkt, so Dieterich. Doch für den ambitionierten Passivsportler empfiehlt der Radio-NÖ-Apotheker:

• Bei erhöhtem Cholesterin: Omega-3-Fischölkapseln, das sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus Kaltmeeresfisch, wirken cholestreinsenkend. Aber auch Knoblauch kann geruchsneutral als Tablette eingenommen werden. Wird Knoblauch mit Weißdorn und Mistel kombiniert, kommt eine blutdrucksenkende Wirkung dazu, denn auch der Blutdruck wird während diverser Schiedsrichterentscheidungen besonderen Belastungen ausgesetzt.

• Bei erhöhtem Bierkonsum: Wer Bier trinkt, um seine Nerven zu beruhigen, der könnte es auch einmal mit Hopfenzapfen oder Hopfeltabletten versuchen und diese mit Mineralwasser hinunterspülen. Aber es gibt auch noch andere pflanzliche Alternativen zur Beruhigung der Nerven! Die Passionsblume als pflanzliches Beruhigungsmittel hat den Vorteil, dass man nicht müde wird - im Gegensatz zum Bier. Aber auch der gute alte Baldrian kann in diesen aufregenden Zeiten zur Beruhigung und zum erholsamen Schlaf verhelfen. Auch eine Kombination dieser pflanzlichen Beruhigungsmittel ist möglich!

Kratzende Augen beim Fernsehen müssen nicht sein

Zwei Livespiele pro Tag, wer so viel fernsieht, leidet oft unter einem Austrocknen der Augen und einem lästigen Jucken. Hier helfen Augentropfen. Polymere Stoffe aus Zellulose bilden einen Schutzfilm auf dem Auge und verhindern ein Kratzgefühl. Diese Tropfen können je nach Bedarf verwendet werden und verursachen keinerlei Nebenwirkung. Es ist nur wichtig, dass eine angebrochene Flasche dieser Augentropfen vier Wochen nach dem Öffnen entsorgt wird, denn sonst können Augenentzündungen entstehen.

Hyaluronsäure, ein Naturstoff aus dem Kamm von Hühnern, dient ebenfalls zur Benetzung der Bindehaut und hat eine sehr lange Wirkung. Von dieser Substanz gibt es auch spezielle Augentropffläschchen, die länger steril halten, und sogar drei Monate verwendet werden können.

Verursacht Fußballschauen eine Glatze?

Apotheker Gert Dieterich von der „Apotheke Zur Mariahilf“ in Wilhelmsburg bestätigt: „Es gibt neueste Studien, die wirklich den Fußballsport für eine Glatzenbildung verantwortlich machen. Doch hauptsächlich betroffen davon ist der aktive Fußballer. Durch den Stress beim Fußball, durch Torjubel oder vergebene Torchancen, wird im Körper vermehrt Testosteron und Cortisol produziert. Effekte, die nicht nur die Haare zu Berge stehen, sondern auch ausfallen lassen.“ Meist lässt erbliche Veranlagung die Haare ausfallen, doch die körpereigenen Hormone können diesen Vorgang beschleunigen.

Eine Lösung hat wiederum der Kräutergarten der Natur parat. Goldhirse, täglich eingenommen, hilft genauso wie die Vitamine Biotin und Panthothensäure. Die Spurenelemente Zink, Kupfer, Eisen und Selen haben zum Teil antioxidative Eigenschaften und schützen unser Haar vor Stress und Umwelteinflüssen. Minoxidil ist eine Substanz, die aus der Blutdruckforschung kommt, wo sie aber nicht mehr eingesetzt wird. Wenn man(n) Minoxidil in Form einer Lösung auf die Kopfhaut gibt, wird diese besser durchblutet, es kommen mehr Nährstoffe ins Haar und der Haarausfall wird gestoppt.