Abhilfe bei Ohrenproblemen im Sommer

Beim Schwimmen oder Tauchen, durch Zugluft im Auto oder im Bus oder beim Druckausgleich im Flugzeug kann es zu schmerzhaften Ohrenentzündungen kommen. Die Ohren brauchen daher im Sommer besondere Sorgfalt.

Der äußere Gehörgang, also der Bereich bis zum Trommelfell, wird normalerweise durch feine Härchen, die Verunreinigungen nach außen bringen, und das Ohrenschmalz geschützt. Dadurch erfolgt eine selbständige Reinigung der Ohren. Beim Schwimmen oder Tauchen kann angesammeltes Ohrenschmalz aber aufquellen, den Gehörgang verstopfen und so Ohrenschmerzen verursachen. Und auch beim Tauchen kann durch den Wasserdruck das Ohr stark belastet werden. Das Wasser bleibt unter Umständen länger im Ohr. Zusätzlich trocknet das Chlor im Schwimmbad den Gehörgang aus.

Frau hält sich die Ohren zu und verzerrt das Gesicht

Colourbox.de

Wenn angesammeltes Ohrenschmalz beim Schwimmen aufquillt, kann das Schmerzen verursachen

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 20.7.2016

Abhilfe schaffen hier Ohrentropfen, die gleich nach dem Schwimmen oder Tauchen ins Ohr eingetropft werden. Diese Tropfen trocknen durch ihre Bestandteile den äußeren Gehörgang schnell und schützen so die Schmalzschicht. Vorbeugend bewähren sich auch Ohrstöpsel, die imprägniert sind und das Hörvermögen nicht einschränken. Diese sind allerdings eher als Spritzschutz und nicht zum Tauchen geeignet.

Ohrentropfen als erste Hilfe bei Entzündungen

Auch Zugluft, etwa im Auto oder im Bus, kann zu Ohrenschmerzen führen. Diese leichten Entzündungen können mit schmerzstillenden beziehungsweise betäubenden Ohrentropfen behandelt werden. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, denn die Tropfen könnten schwerere Entzündungen verschleiern. Bei anhaltenden Beschwerden sollten diese unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden. Vor dem Arztbesuch sollten keine Ohrentropfen mehr verwendet werden, da sonst der Gehörgang „undurchsichtig“ wird.

Im Flugzeug bringen Trinken, Kaugummi kauen und abschwellende Nasentropfen, die den Kanal zwischen Ohr und Rachenraum öffnen, Erleichterung, besonders bei Start und Landung.

Das hilft gegen Ohrenschmerzen

Sollte es zu unangenehmen Entzündungen und Schmerzen kommen, gibt es eine Reihe von Mitteln aus der Apotheke beziehungsweise Hausmitteln, die Abhilfe schaffen:

  • Schmerzstillende Ohrentropfen, eventuell auch schmerzstillende Tabletten, Säfte oder Zäpfchen - für vorrübergehend Linderung bis zum Arztbesuch
  • Ohrentropfen, deren saure Bestandteile das Ohrenschmalz schützen
  • Ohrensprays mit Meerwasser zur Reinigung und als Gehörgangsschutz
  • Homöopathische Mittel wie Chamomilla und Ferrum phosphoricum, im Wechsel zum Einnehmen als Globuli und besonders für Kleinkinder geeignet. Von Bingen empfiehlt hier das Reböl, mit dem der Bereich um das Ohr herum oft eingerieben, aber nicht eingetropft wird.
  • Schüßlersalze Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) zum mehrmaligen Einnehmen beziehungsweise als Brei zum Auflegen rund um das Ohr
  • Die Natur bietet Zwiebelscheiben: andünsten und in einem Leinensäckchen möglichst warm aufs betroffene Ohr legen.
  • Das vielseitige Lavendelöl aus der Aromatherapie kann auch bei Ohrenschmerzen als Einreibemittel Hilfe leisten.