Käsefondue und österreichische Skurrilitäten

Der Auslandsredakteur und Kommentator der Neuen Züricher Zeitung Charles E. Ritterband beschäftigt sich in seinem neuen Buch „Österreich – Stillstand im Dreivierteltakt“ mit Skurrilitäten. Kulinarisch setzt er auf Käsefondue.

Käsefondue a la mode de Charles

Zutaten für 6 Personen (pro Person rechnet man mit 125 bis 135 Gramm Käse):

(Man rechnet pro Person mit 125 bis 135 Gramm Käse):

  • 350 g geriebener Emmentaler
  • 350 g geriebener Gruyeres (Greyerzer)
  • 100 g Sbrinz
  • 1 Handvoll Maizena
  • 3 Knoblauchzehen
  • Ca. 1/4 l Weißwein
  • Pfeffer
  • Geriebene Muskatnuss
  • Saft einer halben Zitrone
  • Schweizer Kirsch (Schnaps)

Zubereitung:

Die Käsemischung in einem mit drei Knoblauchzehen eingeriebenen (die Knoblauchzehen dürfen danach im Gefäß verbleiben, wenn es unter den Gästen keine militanten Knoblauch-Feinde gibt) „Caquelon“ (am besten Gusseisen; auch Keramik geht) geben und mit einer Handvoll Maizena vermischen und gut zwei Stunden ruhen lassen.

Danach den Caquelon langsam erhitzen, bis der Käse zu schmelzen beginnt. Weißwein dazu mischen: Mit dem hölzernen Kochlöffel 8er Rührbewegungen ausführen. Achtung: Nicht zu viel Wein, da sonst das Ganze zu flüssig bleibt. Ein Viertelliter sollte genügen, eventuell etwas mehr.

Sendungshinweis

„Radio Niederösterreich am Vormittag“, 24.10.2016

Pfeffer aus der Pfeffermühle und geriebene Muskatnuss dazu rühren, sowie (Geheimtipp) eine ausgepresste Zitronenhälfte. Wichtige Zutat: Der Original Schweizer Kirsch (also Schnaps, keinesfalls Likör). Der verwendete Wein muss unbedingt trocken sein - traditionell wäre Schweizer Fendant, aber auch Veltliner geht. Keinesfalls lieblichen Wein verwenden. Den im Fondue verwendeten Wein auch den Gästen einschenken - am besten trinkt man ab und zu ein Glas Kirsch (oder auch Tee - für Autofahrer). Vor Wasser sei gewarnt - das schmeckt erstens weniger gut, zweitens klumpt dann der Käse im Magen.

Dunkles, knuspriges Brot (am allerbesten eine dunkle Baguette) in kleine Würfel geschnitten. Die sämige Fonduemischung auf den Tisch tragen, wo bereits ein Rechaud (Brenner) brennt (vorgängig die Brennflüssigkeit besorgen - nicht vergessen).

Das wär’s dann: En Guete. Das Jodeln dazu ist freiwillig. Die drakonische Strafen für ins Fondue gefallene Brotbrocken darf der Gastgeber vorgängig festlegen (die Donau durchschwimmen oder die Gastgeberin küssen - oder auch anderes).

Rezept erstellt von Charles E. Ritterband