Pilgerweg zu Ehren des heiligen Martin

Der heilige Martin ist einer der populärsten Heiligenfiguren. Alleine in der Diözese St. Pölten sind 23 Pfarren dem heiligen Martin geweiht. Nun gibt es auch einen Pilgerweg, der unter anderem durch Niederösterreich führt.

Was den heiligen Martin so berühmt und aus pädagogischer Sicht so beliebt macht, ist die Legende vom Teilen seines Mantels. Demnach soll der Gardeoffizier, der in der französischen Stadt Amiens stationiert war, vor den Toren der Stadt einen Bettler entdeckt haben, der in der kalten Winternacht erbärmlich fror. Martin, wegen seiner Geduld und Nächstenliebe auch damals schon bekannt, hatte Mitgefühl und teilte mit seinem Schwert seinen Umhang.

Laternenfest zum Jubiläum des Heiligen Martin

Die Legende berichtet weiter, dass Martin in der Nacht nach dieser Begebenheit einen Traum hatte, in dem ihm Jesus erschien, der sagte, er selbst sei der Bettler gewesen, dem Martin geholfen habe. In vielen Pfarren, Schulen und Kindergärten steht deshalb neben den Laternenumzügen das Teilen im Vordergrund, auch über Konfessionsgrenzen hinweg. Schließlich war Martin, als er seinen Mantel geteilt haben soll, selbst noch nicht getauft, so die Legende.

Heiliger Martin Mantel Teilung

Wikimedia Commons / The Bridgeman Art Library / Alfred Rethel

2016 ist ein Jubiläumsjahr für den heiligen Martin. Konkret würde er heuer seinen immerhin schon 1.700. Geburtstag feiern. Geboren wurde Martin im Jahr 316 in Szombathely (Ungarn). Das Laternenfest, heute auch gerne religionsübergreifend als „Lichterfest“ bezeichnet, hat übrigens auch eine konkrete Verbindung zu dem Heiligen. Martin war der dritte Bischof von Tours, starb aber am 8. November 397 in Candes an der Loire (Frankreich). Die Überführung seines Leichnams in einem Boot nach Tours wurde von einer Lichterprozession begleitet, auf die die heutigen Umzüge zurückgehen.

Pilgerweg durch Niederösterreich

Anlässlich des Jubiläumsjahres ist auch der europäische Martinuspilgerweg um eine Mittelroute erweitert worden, die durch Niederösterreich führt. Der Martinusweg führt von Szombathely (Ungarn), dem Geburtsort des Heiligen, bis zur Grabstätte im französischen Tours. Der Martinusweg soll als Pilgerweg ebensolche Bekanntheit erlangen wie der spanische Jakobsweg. Der Pilgerweg verbindet Kirchen und Einrichtungen, die unter dem Patronat des heiligen Martin stehen. Außerdem ist er mit dem gelben Martinskreuz markiert.

Sendungshinweis

„Guten Morgen NÖ“, 11.11.2016

Der Weg führt in Niederösterreich von Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) über Stockerau (Bezirk Korneuburg), Kirchberg am Wagram (Bezirk Tulln) nach Krems, von dort über Maria Langegg (Bezirk Krems) nach Leiben, Ybbs an der Donau (beide Bezirk Melk) bis nach Zeillern (Bezirk Amstetten) und von dort weiter nach Oberösterreich.

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