Extra Pflege für trockene Winterhaut

Im Winter macht die Haut vielen Menschen Probleme. Sie ist trocken, juckt oder spannt. Abhilfe kann hier Urea schaffen. Der Harnstoff hilft der Haut, den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen. Auch manche Öle bringen Linderung.

Urea, auch bekannt als Carbamid oder Harnstoff, ist eine organische Verbindung, die mittlerweile synthetisch hergestellt wird. In der Pharmazie wird vor allem seine keratolytische Wirkung geschätzt. Darunter versteht man die Erweichung oder Auflösung von Haut, Hornhaut und Nägeln.

Auch bei Hauterkrankungen kommt Urea zum Einsatz, denn es spendet intensiv Feuchtigkeit, wirkt aufbauend und hautberuhigend. Je nach Bedarf und Körperstellen werden verschiedene Konzentrationen verwendet.

Verschiedene Konzentrationen je nach Anwendung

In Fußcremes wird Urea meist hochdosiert (15 bis 18 Prozent) verwendet. Hier reduziert es die Hornhaut und verhindert deren Neubildung, vermindert Druckstellen, schützt vor Austrocknung, macht glatte und weiche Haut. „Eine Fußcreme mit Urea und Silberzusatz ist auch für Diabetiker gut geeignet,“ sagt Radio-NÖ-Apothekerin Ulrike Zöchling von der Hippolyt Apotheke in St. Pölten.

Eine Dosierung von etwa fünf Prozent bietet sich für Körpfercremes an. Auch hier spendet Urea sofort viel Feuchtigkeit, zieht schnell ein, lässt sich leicht auftragen. Cremes mit Urea sind auch für Kinder und Babys geeignet und wirken besonders jetzt bei Kälte draußen und trockener Heizungsluft drinnen sehr angenehm.

Urea-Handcremes werden oft mit Vitamin A, Vitamin E sowie Panthenol angereichert. So sollen sie bei rissiger, rauer, geröteter Haut besonders jetzt in der kalten Jahreszeit helfen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 23.11.2016

Der Wirkstoff wird auch bei Schuppenflechte oder Psoriasis gerne genommen, weil damit die Hautschuppen verringert und die Verdickung bekämpft werden. Weil Urea viel und lange Feuchtigkeit spendet wird die Haut geschmeidig, das steigert das Wohlbefinden.

Ulrike Zöchling hat auch ein Rezept für eine Fußcreme. Sie hilft bei trockenen, rissigen Füßen und um Fußpilz vorzubeugen. Die Bestandteile sind in der Apotheke erhältlich, man kann sie dort mischen lassen oder die Zutaten auch selbst mit einer Gabel verrühren:

  • 10 Teile Urea
  • 3 Teile Dexpanthenol
  • 2 Teile Jojobaöl
  • 80 Teile „Eucerinum mit Wasser“
  • 3 Tropfen ätherisches Öl (z.B. Rosmarin bei kalten Füßen, Zitronenmelissen gegen Schweißfüße, Lavendel zur Beruhigung)

Auch Öle pflegen die Haut

Jojobaöl ist eigentlich ein Wachs und kein fettes Öl, das außerdem Provitamin A und Vitamin E enthält. Jojobaöl schützt lange vor Austrocknung der Haut, ohne einen schmierigen Film zu hinterlassen. Ein weiterer Vorteil: Es wird kaum ranzig und im Gegensatz zu vielen anderen echten Ölen bildet es auf der Haut keinen Fettfilm. Jojobaöl ist auch für die Augenpflege geeignet und erhöht die Elastizität der Haut. Es ist außerdem ein gutes Massageöl – mit ätherischen Ölen als Zusatz sind verschiedene Wirkungen möglich.

Radio-NÖ-Apothekerin Ulrike Zöchling kennt auch noch einige andere Öle, deren Wirkung bei trockener Haut hilfreich ist. Beispielsweise das Arganöl, das die Haut schützt, pflegt und nährt. Nachtkerzenöl wiederum enthält Omega-6-Fettsäuren und kann - als Creme oder als Öl - empfindliche Haut beruhigen. Eher weniger bekannt ist das Borretschöl. Borretsch kennt man als Gurkenkraut, das Öl enthält Gamma-Linolensäure und wird deshalb bei trockener juckender Haut verwendet. Diese drei Öle werden auch in Kapselform zum Schlucken angeboten, so Ulrike Zöchling. Das soll helfen, Geschmeidigkeit und Elastizität der Haut zu erhöhen.