Leinöl: Kur für das Immunsystem

Das Leinöl ist ein hochwertiges Naturprodukt mit einem sehr hohen Anteil an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Dadurch wirkt es sich positiv auf den Cholesterinspiegel und auf das gesamte Immunsystem aus.

Leinöl wird aus den reifen Samen des Flachs - das ist eine heimische Ackerpflanze - hergestellt. Die Leinsamen werden entweder heiß, bei maximal 40 Grad, oder kalt gepresst. Schonender ist die Kaltpressung, da dabei die Vitamine und Nährstoffe der Leinsamen, am besten erhalten bleiben. Leinöl hat einen ausgeprägt nussigen Geschmack.

Durch den hohen Gehalt an Fettsäuren oxidiert Leinöl bei Kontakt mit Sauerstoff sehr schnell und wird dadurch bitter. Das erklärt die kurze Haltbarkeit von etwa zwei Monaten. Daher sollte Leinöl am besten in kleinen Flaschen gekauft werden. Für die längere Haltbarkeit sollte das Leinöl dunkel und kühl gelagert werden - im Kühlschrank oder auch in der Tiefkühltruhe. Es hat nämlich einen sehr niedrigen Schmelzpunkt von minus 20 Grad und bleibt daher flüssig.

Ein Esslöffel Leinöl pro Tag hält gesund

Leinöl ist deshalb so gesund, da es einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren hat. Omega-3-Fettsäuren nehmen neben Omega-6-Fettsäuren eine Sonderstellung unter den Fettsäuren ein, da es sich bei ihnen um essentielle Fettsäuren handelt. Das heißt, dass sie nicht vom Körper selbst produziert werden können, sondern durch die Nahrung aufgenommen werden müssen. Der tägliche Bedarf liegt bei 1,5 Gramm - das entspricht einem Esslöffel Öl pro Tag. Omega-3-Fettsäuren haben eine gesundheitsfördernde Wirkung im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Psyche und helfen bei Erkrankungen wie Demenz oder rheumatoider Arthritis.

Sendungshinweis

„Radio Niederösterreich am Vormittag“, 8.3.2017

Leinöl kann ganz unterschiedlich angewendet werden. In der Kosmetik hilft Leinöl bei der Revitalisierung der Haut. Es konnte allerdings noch nicht nachgewiesen werden, ob das Öl auch wirklich von der Haut aufgenommen wird. Bei trockener oder brüchiger Haut hilft das Öl aber jedenfalls auch durch die Einnahme. Leinöl wird außerdem auch zur Herstellung von Naturseifen verwendet. Gemeinsam mit Nelkenöl oder Zitronengrasöl wirken die Seifen anregend und erfrischend.

Vielfältiger Helfer für Gesundheit

Bei Neurodermitis kann Leinöl lokal aufgetragen werden oder dem Badewasser zugesetzt werden. Die Haut wird dadurch elastischer und es lindert den Juckreiz. Leinöl kann auch bei der Senkung des Cholesteringspiegels helfen, und damit die Herzgesundheit verbessern. Es lagert sich nicht an den Gefäßen ab und wirkt damit gegen Herzinfarkt. Das Immunsystem wird durch die Einnahme von Leinöl gestärkt. Es unterstützt daher vor allem im Winter.

In den Wechseljahren lindert Leinöl unterschiedlichste Symptome, bei Diabetes kann es den Blutzuckerspiegel senken. Bei Verstopfungsbeschwerden kann Leinöl die Funktion des Darmes regulieren, und hilft daher auch bei chronischem Durchfall. Bei Kindern mit ADHS, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, kann die Gabe von Leinöl die Gehirnfunktion verbessern. Der psychische Zustand der Kinder kann so beeinflusst werden.

Leinöl auch für Tiere gesund

Auch bei Allergien unterstützt die Einnahme von Leinöl. Denn meistens sind bei Allergien die Schleimhäute angeschwollen. Durch die Einnahme von Leinöl werden die Schleimhäute widerstandsfähiger. So können die Symptome gelindert werden, oder der Allergie sogar vorgebeugt werden. Aber nicht nur Menschen, sondern auch Tiere können von der Wirkung des Leinöls profitieren. Fügt man dem Tierfutter etwas Leinöl zu, glänzt das Fell mehr. Bei Pferden kann Leinöl auch zu gesünderen Hufen beitragen.