Cremen gegen Cellulite

Spätestens wenn milde Temperaturen einladen, die kurzen Hosen und Röcke wieder aus dem Kasten zu holen, machen sich viele Frauen Gedanken über die Dellen an den Oberschenkeln. Öle, Cremen oder Wickel sollen gegen Cellulite helfen.

Unter Cellulite versteht der Experte eine Ansammlung von Stoffwechselschlacken im Bindegewebe, die der Körper nicht verarbeitet und ausscheidet. Die dadurch entstehenden und äußerlich sichtbaren Dellen bezeichnet man als Orangenhaut. Besonders Po und Oberschenkel sind davon betroffen.

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„Radio Niederösterreich am Vormittag“, 26.4.2017

Cellulite ist oft hausgemacht, aber nicht nur, weiß Apothekerin Diana Antauer von der Traisenpark-Apotheke in St. Pölten: „Durch Stoffwechselschlacken wird der Körper permanent übersäuert, was Cellulite zur Folge hat. Mineralstoffe, die zur Neutralisierung dienen, sind aufgebraucht, so dass sich Giftstoffe aus falscher Ernährung, Medikamenten, Nikotin und Alkohol im Gewebe festsetzen können. Cellulite entsteht nicht nur durch ungesunde Lebensweise“.

Bein Frau Herz Cellulite

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„Auch Menschen mit schwachem Bindegewebe haben vielfach unter Orangenhaut zu leiden. Zudem sind hauptsächlich Frauen aufgrund ihrer Gewebestruktur betroffen und kaum Männer“, erklärte Antauer. Orangenhaut lässt sich auch nicht in jedem Fall beseitigen, selbst sportliche Menschen leiden unter ihr. Man hat jedoch einen starken Einfluss darauf wie ausgeprägt sie ist. Ein Zusammenspiel aus Sport, Ernährung und äußerlichen Anwendungen ist am effektivsten.

Cremen, bürsten und massieren

Eines der einfachsten Hausmittel gegen die Dellen am Oberschenkel sind Trockenbürsten. Auch Wechselduschen können helfen. Sie beeinflussen den Lymphfluss und fördern die Durchblutung. Massagen mit speziellen Handschuhen sowie das Tragen von speziellen Strumpfhosen die das Bindegewebe stützen werden ebenfalls noch unter den „mechanischen“ Behandlungsmöglichkeiten der Cellulite erwähnt.

Am beliebtesten sind aber sicherlich Cremen oder Öle. Wobei die Apothekerin betont: „Anticellulitecremen können durchaus zu einem besseren Erscheinungsbild der Haut beitragen. Sie wirken unterstützend, können aber keine Wunder bewirken. Sie sollten auf jeden Fall regelmäßig und langfristig angewendet werden, um optimale Erfolge zu erzielen.“ Antauer betont dass es mindestens drei bis vier Wochen brauche, um sichtbare Erfolge zu verzeichnen. Alles, was massierend wirke sei gut gegen Orangenhaut, unterstreicht sie und zählt die bevorzugten Inhaltstoffe von Cremen und Ölen gegen Orangenhau auf:

  • Koffein besitzt eine entwässernde Eigenschaft, somit kommt es zu einer Verbesserung des Erscheinungsbildes der Haut sowie zu einem Straffungseffekt. Koffein fördert den Abbau von unter der Haut liegendem Fett und regt auch die Durchblutung an.
  • Ätherische Öle wie z.B. Rosmarin, Thymian, Minze, Basilikum, Orange aktivieren die Durchblutung. Ein positiver Nebeneffekt dabei ist, dass sie den Cremen einen angenehmen Duft verleihen.
  • Aloe Vera nährt, erfrischt und repariert die Haut. Dazu ein Aloe Blatt aufschneiden und das Gel entnehmen. Mit Zucker und Olivenöl vermischen.
  • Verschiedene Pflanzenöle wie Efeu, Brennnessel, Schachtelhalm, Minze, Linde stimulieren das Bindegewebe, stärken es und sorgen für eine gute Durchblutung, die den Fettabbau fördert.
  • Algen haben eine stoffwechselanregende Wirkung, entwässern, entsäuern und entschlacken auf natürliche Weise. Die Haut wird mit wertvollen Mineralstoffen bei einer regelmäßigen Anwendung versorgt und zeigt bald einen deutlichen Effekt. Sie wird straffer und glatter und zeigt eine höhere Elastizität.
  • Algenschlamm wird für Schlammpackungen verwendet. Dazu wird der Algenschlamm auf die zu behandelnden Körperpartien aufgetragen, mit einer Plastikfolie umwickelt, die Temperatur wird dadurch erhöht und die Wirkstoffe können gut in die Haut eindringen.
  • Kokosöl ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender und hilft bei der Regeneration der Haut. Vermischt mit ein paar Tropfen Zitronenessenz ( durch die Antioxidantien der Zitrusfrüchte wird das Lymphsystem stimuliert und Schadstoffe abgebaut ) und Grapefruitsaft ergibt es ein angenehmes Celluliteöl.
  • Capsaicin ist in Produkten mit wärmenden Effekt enthalten. Nach der Anwendung entsteht ein Wärmegefühl, das vom Grad der Verschlackung abhängig und unterschiedlich ausgeprägt ist und circa eine Stunde anhält. Trotz Wärmeeffekt besitzt es keine gefäßerweiternde Wirkung und kann daher auch bei Besenreisern und Krampfadern angewendet werden.

Richtig massieren ist das wichtigste

Für welche Inhaltsstoffe man sich entscheidet ist eine Frage der persönlichen Vorlieben. Antauer betont noch einmal dass jede Art der Massage gut gegen Orangenhaut wirke. Wie so eine optimale Massage aussehen könnte beschreibt sie folgendermaßen:

„Die betroffenen Stellen mit der Creme oder dem Öl einmassieren, dabei immer in Richtung des Herzens arbeiten. Ein Bein aufstellen und von den Knien bis zu den Hüften einstreichen. Je nach Empfinden geben sie mehr oder weniger Druck auf die Handflächen und Handballen. Eventuell kann die Creme gemeinsam mit einer Noppenbürste oder Roller aufgetragen werden. Dadurch zeigt sich ein zusätzlicher Massageeffekt, der den Abbau von Fettdepots und Wassereinlagerungen intensiv ankurbelt.“