Eisenmangel rechtzeitig erkennen

Müdigkeit, schlechter Schlaf, brüchige Haare und Nägel oder Konzentrationsschwäche - Eisenmangel hat viele Gesichter und wird oft nicht erkannt. Restless Legs Syndrom oder chronische Erschöpfung können die Folge von Eisenmangel sein.

Eisenmangel entwickelt sich langsam und stufenweise: Erst wenn der Körper seine gespeicherten Reserven aufgebraucht hat, merken wir den Mangel an schneller Erschöpfung und Müdigkeit, oder geringerer Leistungsfähigkeit vor allem bei sportlichen Aktivitäten. Auch eingerissene Mundwinkel, trockene Haut, oder brüchige Haare und Nägel können auftreten.

Weitere Symptome sind Kopfschmerzen, besondere Nervosität oder erhöhte Kälteempfindlichkeit. Manche werden einfach öfters krank und leiden immer wieder an Erkältungen - auch das kann auf Eisenmangel hindeuten.

Eisenmangel trifft häufig Frauen, Kinder und Senioren

Es gibt viele Gründe, warum der Bedarf an Eisen erhöht sein kann. Frauen leiden wegen des regelmäßigen Blutverlusts während der Monatsblutung leicht unter Eisenmangel, vor allem jene mit übermäßig starker oder langer Blutung. Ebenso ist der Eisenbedarf in der Schwangerschaft um das 2-3 fache erhöht, weil die Mutter nicht nur sich sondern auch das heranwachsende Baby mit Nährstoffen und Eisen versorgen muss. Das gleiche gilt auch für die Stillzeit. Die Eisenversorgung der Mutter ist wichtig für die die gesunde Entwicklung des Kindes.

Kinder und Jugendliche haben wegen ihrer Wachstumsschübe oft einen erhöhten Eisenbedarf. Für die geistige Entwicklung und die Funktion der Nervenzellen ist die ausreichende Versorgung mit Eisen essentiell. Eisenmangel wird auch mit ADHS in Verbindung gebracht.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 4.10.2017

Vegetarier oder Veganer müssen ebenfalls auf ihre Eisenversorgung achten, da einer der Hauptlieferanten von Eisen in der Ernährung Fleisch ist, das am Speiseplant von Vegetariern und Veganern fehlt. Außerdem leiden ältere Personen mitunter an Eisenmangel. Dabei kann die generell reduzierte Nahrungsaufnahme der Grund sein oder bestimmte Krankheiten die mit Blutungen einhergehen, beispielsweise Blutungen oder Geschwüre im Magen- Darmtrakt, Hämorrhoiden, Nierenschäden, Zöliakie oder Tumore.

Eisen transportiert den Sauerstoff

Hauptaufgabe von Eisen in unserm Körper ist der Sauerstofftransport von der Lunge zu den verschiedenen Organen. Die roten Blutkörperchen versorgen durch das Hämoglobin mit dem lebenswichtigen Sauerstoff für den Energiestoffwechsel.

Eisen ist aber auch an der Bildung von Hormonen, Nervenbotenstoffen und bei der Regeneration von Knochen und Knorpeln und Bindegewebe beteiligt.

10 bis 15 mg Eisen täglich werden empfohlen

Gesunde Menschen sollten täglich zehn bis 15 mg Eisen mit der Nahrung aufnehmen, Schwangere haben einen Eisenbedarf von etwa 30 mg pro Tag. Zur Unterstützung des Eisenstoffwechsels gibt es eine Vielzahl von Tabletten und Kapseln in der Apotheke.

Allerdings warnt Apotheker Gilbert Zinsler von der Landschaftsapotheke in Horn: „Die meisten Multivitaminpräparate enthalten bei Eisenmangel zu wenig Eisen.“ Da der Körper nur Eisen in einer bestimmten chemischen Form (Fe 2+) aufnehmen kann, sollte jedes Eisenmedikament gleichzeitig mit Vitamin C oder z.B. einem Glas Orangensaft eingenommen werden. Besondere Eisenpräparate enthalten schon zusätzlich Vitamin C in der Kapsel, oder pflanzliche Eisenverbindungen, die der Körper ebenso gut aufnehmen kann.

Eine Überdosierung von Eisen ist aufgrund der körperlichen Schutzmechanismen selten. Vor unkontrollierter Eiseneinnahme sollte aber abgeraten werden, da es bei Überdosierungen zu Erbrechen, Durchfall und Störungen der Blutgerinnung kommen kann. Ob tatsächlich Eisenmangel vorliegt lässt sich im Rahmen eines Blutbildes einfach feststellen.