Stammzellenspender für Familienvater gesucht

Christoph Strenn aus Absdorf (Bezirk Tulln) ist Justizwachebeamter, Familienvater - und schwer krank. Bei einer Benefizaktion wird nun für ihn nach einem passenden Stammzellenspender gesucht.

Christoph Strenn leidet unter aplastischer Anämie, einer sehr seltenen Form der Blutarmut. Sein Körper kann deshalb kein gesundes Blut mehr produzieren. Vor ein paar Wochen traten ganz plötzlich die ersten Symptome auf. „Er bekam am ganzen Körper blaue Flecken und war ständig müde“, erzählte sein bester Freund Michael Böck.

Wer kommt als Spender infrage?

  • Alter: 18 bis 45 Jahre
  • Vollständig gesund
  • Kein starkes Über- oder Untergewicht (Frauen 55 bis 100 kg, Männer 60 bis 110 kg)

Seit Anfang September liegt Christoph Strenn im Spital - isoliert, weil sein Körper so schwach ist, dass jeder Kontakt mit Keimen von außen gefährlich ist.

Seinen einjährigen Sohn Paul sah er in den vergangenen fünf Wochen nur ein einziges Mal. „Die einzige Möglichkeit, wie die beiden kommunizieren können, ist via Skype über den Computer“, schilderte Böck die zermürbende Situation für die Familie: „Wenn Paul in der Früh aufsteht, geht er als erstes immer zum Laptop.“

Stammzellenspender gesucht Aktion Absdorf

Privat

Christoph Strenn (r.) liegt derzeit isoliert im Spital und darf seinen Sohn Paul kaum sehen - die Gefahr einer Infektion ist zu groß

Registrierung durch Wangenabstrich

Eine passende Stammzellenspende könnte Christoph Strenn heilen. Am Samstag wird deshalb in Absdorf dazu aufgerufen, sich als möglicher Spender oder als mögliche Spenderin zur Verfügung zu stellen, am 17. November in Korneuburg.

Ob jemand zu seinem Gewebetyp passt - oder auch zu einem anderen Patienten, der gerade auf eine Spende wartet - wird durch einen Wangenabstrich ermittelt, erklärte Agathe Rosenmayr von der Medizinischen Universität Wien. Eine Blutabnahme sei nicht mehr nötig. „Am Wangenabstrich ist ausreichend DNA vorhanden“, sagte Rosenmayer, „anhand der DNA kann der Gewebetyp bestimmt werden, dieser wird dann in das internationale Netzwerk an möglichen Spendern eingespeist.“

Sendungshinweis

„Guten Morgen NÖ“, 14.10.2017

Erst wenn es einen Treffer in der Datenbank gibt, kommt es zu der eigentlichen Spende. Auch die läuft deutlich einfacher ab als früher, als man noch Knochenmark aus dem Beckenknochen entnehmen musste. Heutzutage kann man sich die Prozedur wie eine vier- bis sechsstündige Blutspende vorstellen. „Bei dieser Blutspende hat man links und rechts in den Armvenen eine Kanüle“, erklärte Rosenmayr, „dabei wird Blut aus dem Körper weggeführt. Daraus werden die Stammzellen isoliert und der Rest des Blutes wird dem Spender wieder zurückgeführt.“

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