Loblied auf Heurige Erdäpfel

„Morgens rund, mittags gestampft, abends in Scheiben, Dabei soll’s bleiben: Es ist gesund!“ Dieses Loblied hat bereits Johann Wolfgang von Goethe gesungen. Keine Delikatesse der Welt ist von so starken Gefühlen begleitet wie Erdäpfel.

Heimische Heurige sind eine auf Frühreife gezüchtete Erdäpfelsorte, die je nach Witterung Ende Mai, Anfang Juni geerntet werden. Man erkennt sie an der besonders dünnen Schale. Heurige müssen bis zum 10. August nicht nach Sorten unterschieden deklariert werden. Bis zu diesem Datum werden die vorwiegend festkochenden Erdäpfel meist als Heurige aus Österreich angeboten.

Um Verwechslungen zu vermeiden, achten Sie unbedingt beim Einkauf auf das angeführte Ursprungsland. Denn die herkömmlichen Frühkartoffeln, die bereits ab Jänner angeboten werden, kommen vorwiegend aus Ägypten, Zypern oder Marokko. Diese sind meist schon ausgereift, festschalig und besitzen die sortentypischen Eigenschaften. Sie haben meist auch nicht den feinen Geschmack der heimischen Heurigen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 23.6.2018

Heurige Erdäpfel enthalten sehr viel Wasser und sind deshalb nur kurz lagerbar. Kühl und dunkel kann man sie einige Tage aufbewahren. Heurige am besten nur mit einer Bürste unter fließendem Wasser gründlich abbürsten und samt Schale laut Rezept zubereiten. Wichtig: Heurige Erdäpfel sind auf Grund ihres hohen Wassergehaltes nicht für die Zubereitung von Erdäpfelteig geeignet!

Die ersten heimischen Heurigen sind „eine Klasse für sich“: Sie schmecken besonders zart und nussig und zergehen - richtig gekocht - regelrecht auf der Zunge. Ihr frischer Geschmack kommt bei einer einfachen Zubereitung am besten zur Geltung. Nur mit etwas Butter und Salz oder kurz nach dem Kochen in Olivenöl knusprig gebraten, sind sie eine Delikatesse!

Leichter Spitzkraut-Eintopf

Zutaten für 4 Personen:

  • 2 Schalotten
  • 3 Stiele Zitronengras
  • 1 große Hühnerbrust mit Knochen (etwa 450 g)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 Gewürznelken
  • 3 Pfefferkörner
  • Salz
  • 2 Karotten
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 1 kleiner Kopf Spitzkraut (etwa 450 g)
  • 300 g Heurige
  • ½ Zitrone (unbehandelt)
  • 2 EL Sesam

Zubereitung: Schalotten schälen und halbieren. Zitronengras putzen, flach drücken und in Stücke schneiden. 1,5 Liter Wasser mit den vorbereiteten Zutaten in einem Suppentopf aufkochen. Fleisch abwaschen, beifügen. Lorbeerblatt, Gewürznelken, Pfefferkörner und etwa 2 Teelöffel Salz zugeben und alles aufkochen. Entstehenden Schaum abschöpfen. Hühnerbrust bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten kochen lassen.

Karotten schälen. Frühlingszwiebeln und Spitzkraut putzen, klein schneiden. Kartoffeln abbürsten und halbieren. Hähnchenbrust aus der Suppe nehmen, beiseite stellen. Suppe abseihen und auffangen. Die Heurigen in der Suppe etwa 5 Minuten garen. Karotten, Frühlingszwiebeln und Kraut beifügen, alles etwa 10 Minuten weiterkochen lassen.

Haut von der Hühnerbrust abziehen und Fleisch vom Knochen lösen. Fleisch in Stücke schneiden, Zitrone waschen, in Scheiben schneiden und mit dem Fleisch in der Suppe erhitzen. Sesam rösten. Eintopf würzen und mit dem Sesam anrichten.