Politik

Riegler: „Wer Umwelt zerstört, soll zahlen“

Auf politischer Ebene laufen die Koaltitionsverhandlungen zwischen Türkis und Grün. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das Konzept der Ökosozialen Marktwirtschaft, das vor 30 Jahren vom damaligen Vizekanzler Josef Riegler (ÖVP) entwickelt und propagiert wurde.

„Wer die Umwelt zerstört und belastet soll zahlen, wer umweltschonend arbeitet, soll belohnt werden“: So brachte Josef Riegler, heute Ehrenpräsident des Ökosizialen Forums seine Idee bereits 1989 auf den Punkt. 30 Jahre später bewertet er die Chancen dass sein Konzept nun in einer möglichen türkis-grünen Koalition verwirklicht werden könnte, so: "Ich beurteile sie sehr gut, weil ich glaube, dass hier ernsthaft daran gearbeitet wird und das wäre auch ein Zukunftsprojekt, nicht nur für Österreich, sondern für Europa.“

Umdenken von Industrie und Wirtschaft gefordert

Wirtschaft und Industrie werden umdenken müssen, fordert der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts Christoph Badelt bei dem Festakt „Wegweiser für die Generation Klimawandel“ am Mittwochabend im Ökosozialen Forum. „Natürlich wird es Interessensgegensätze im Einzelnen geben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es heute noch jemanden gibt, der sich gegen eine effektive Klimapolitik querlegt.“

Landeshauptfraustellvertreter und Präsident des Ökosozialen Forums Stephan Pernkopf (ÖVP), forderte in der Diskussion unter anderem Klimazölle auf umweltschädliche Importe. Aufmerksame Zuhörer bei der Feier waren übrigens der Bundessprecher der Grünen, Werner Kogler und die frühere ÖVP-Umweltministerin Elisabeth Köstinger, die derzeit ja gemeinsame Koalitionsverhandlungen führen.

„Die ökosoziale Marktwirtschaft ist das absolute Topmodell, weil wir nämlich Natur, Umwelt, den sozialen Aspekt und den Menschen in Einklang bringen und all diese drei Aspekete müssen immer zusammengreifen, sonst funktioniert es nicht“, erklärte Köstinger. Und Werner Kogler ergänzte: „Ich habe deshalb sehr positive Assoziationen, weil hier sehr viele Prinzipien, Ziele und Forderungen aufgestellt werden, die sich mit denen der Grünen decken. Die Referentinnen und Referenten haben hier heute eigentlich gesprochen wie auf einem grünen Bundeskongress.“