Krankenpflege schiebt Patient in Rollstuhl
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Soziales

Studie: Staat soll Pflege garantieren

Eine in Niederösterreich durchgeführte Langzeitstudie im Auftrag des Landes zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger im Großen und Ganzen mit der Kinderbetreuung zufrieden sind. Bei der Pflege wünscht sich die Mehrheit, dass der Staat eine grundlegende Pflege garantiert.

Den Studienergebnissen zufolge seien die Befragten mit den verfügbaren Kinderbetreuungsplätzen in der Nähe ihres Wohnortes zufrieden. Die Betreuungsquote der Drei- bis Sechsjährigen liege in Niederösterreich bei 97 Prozent, hieß es bei der Präsentation der Studie am Mittwoch.

Neben der Kinderbetreuung beschäftigt die Menschen in Niederösterreich aber vor allem das Thema Pflege. So wünsche sich eine deutliche Mehrheit (86 Prozent) der Befragten, dass der Staat die Pflegeversorgung künftig garantieren müsse. Ebenfalls eine deutliche Mehrheit (83 Prozent) gab an, dass die Pflege funktioniert, weil die Familie zusammenhält. 65 Prozent machten sich Sorgen, ob sie sich künftig die Pflege leisten können. 43 Prozent meinten, dass jeder selbst für die Pflege vorsorgen müsse.

Teschl und Filzmaier
NLK Pfeiffer
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, betonte Landesrätin Teschl-Hofmeister

„Nicht ideal, aber auch kein Pflegenotstand“

„Ich würde die Ergebnisse so zusammenfassen, dass das Glas halb voll, halb leer ist“, meinte Politikwissenschafter Peter Filzmaier bei der Präsentation, „es wird nicht die ideale Pflegesituation gesehen, aber die Befragten sehen bei Weitem auch nicht so etwas wie einen Pflegenotstand.“

Fakt ist: Die Zahl der Plegegeldbezieherinnen und -bezieher in Niederösterreich wird steigen. Derzeit sind es 91.800, in fünf Jahren werden es Schätzungen zufolge 106.000 sein. „Das ist ein Zukunftsthema an dem wir nicht vorbeikommen und auch nicht vorbeikommen wollen“, sagte Familienlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP), „deshalb haben wir im Landesbudget 2020 auch 26 Millionen Euro mehr für den Pflegebereich in die Hand genommen.“ In Zukunft werde es deshalb wichtig sein, dass Bund und Land bei der Finanzierung Hand in Hand gehen.