Der Feuerschein war am Sonntag gegen 20.00 Uhr von Autolenkern und auch von Anrainern im nahen Wien entdeckt worden. Die Notrufe erreichten die Feuerwehren von Klosterneuburg und die Alarmzentrale der Wiener Berufsfeuerwehr, berichtete der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos NÖ, Franz Resperger. Innerhalb kurzer Zeit war ein Großaufgebot an Tanklöschfahrzeugen und Mannschaften unterwegs. „Der Anmarsch für die Einsatzkräfte gestaltete sich kräfteraubend. Der Brandherd lag etwa einen Kilometer von der letzten Straße entfernt. Um den Löschangriff vorbereiten zu können, mussten die Helfer einen beschwerlichen Fußmarsch auf sich nehmen“, teilte der Sprecher mit.
Um das Feuer exakt lokalisieren zu können, wurde ein Polizeihubschrauber mit einer Wärmebildkamera angefordert, der akkurate Aufnahmen über die Brandausbreitung und der Einsatzleitung wichtige Erkenntnisse zur genauen Lageeinschätzung lieferte. Nach etwa zwei Stunden hatten die Helfer das Feuer unter Kontrolle, mussten aber noch bis nach Mitternacht immer wieder einzelne Glutnester ablöschen.
Waldbrand am Montag auch in Pressbaum
Montagnachmittag mussten weitere 100 Feuerwehrkräfte beim „Kaiserbründl“ in Pressbaum (Bezirk Sankt Pölten) ein Bodenfeuer auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern unter Kontrolle bringen. Der Brand wurde immer wieder durch heftigen Wind angefacht und drohte sich auszubreiten. Das konnte aber verhindert werden. Wegen des unwegsamen Geländes mussten die Einsatzkräfte ihre Löschgeräte mehr als einen Kilometer zu Fuß zum Brandherd transportieren. Während der Brandbekämpfung stürzten durch den starken Wind immer wieder morsche Bäume um und gefährdeten die Einsatzkräfte.
Resperger: „Böden bis zu 40 Zentimeter ausgetrocknet“
In den vergangenen zwei Tagen mussten die niederösterreichischen Feuerwehren vier Wald- und Wiesenbrände bekämpfen, so Resperger. Die Feuerwehr warnt jetzt vor der Trockenheit. Laut dem Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos ist die Waldbrandgefahr in ganz Niederösterreich derzeit immens hoch. „Die Böden sind bis zu 40 Zentimeter tief ausgetrocknet, und es genügt ein kleiner Funke, um eine Katastrophe auszulösen“, so Resperger. Im Wald sei daher derzeit äußerste Vorsicht geboten.