Fidelio zur Eröffnung des Grafenegg Festivals 2022
Sebastian Philipp
Sebastian Philipp
Kultur

Grafenegg Festival mit „Fidelio“ eröffnet

Mit der konzertanten Aufführung von Beethovens Oper „Fidelio“ ist am Samstagbend das diesjährige Grafenegg Festival eröffnet worden. Zahlreiche international renommierte Künstlerinnen, Künstler und Orchester sind in den drei nächsten Wochen in Grafenegg zu Gast.

„O namenlose Freude“ sangen Weltstar Jonas Kaufmann als Florestan und Sinead Campbell-Wallace als Leonore. Die Zwischentexte zu „Fidelio“ von Walter Jens las der Schauspieler Peter Simonischek. Es war eine Koproduktion des Gstaad Menuhin Festival und des Grafenegg Festivals. „Viel Beifall im ausverkauften Wolkenturm“, schreibt Ewald Baringer von der Austria Presse Agentur.

„Besonders erfreulich fielen neben Campbell-Wallace, die im Vorfeld bereits für zwei erkrankte Kolleginnen eingesprungen war, vor allem Christina Landshamer als Marzelline, Matthias Winckhler als Don Fernando und Andreas Bauer Kanabas als Rocco auf. Falk Struckmann als grobschlächtiger Don Pizarro, Patrick Grahl als Jaquino und natürlich Jonas Kaufmann komplettierten die ansehnliche solistische Besetzung“, so der APA-Kritiker.

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Fidelio zur Eröffnung des Grafenegg Festivals 2022
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Viel Beifall des Publikums für den konzertanten „Fidelio“ zur Eröffnung des Grafenegg Festivals
Fidelio zur Eröffnung des Grafenegg Festivals 2022
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Fidelio zur Eröffnung des Grafenegg Festivals 2022
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Fidelio zur Eröffnung des Grafenegg Festivals 2022
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Fidelio zur Eröffnung des Grafenegg Festivals 2022
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Fidelio zur Eröffnung des Grafenegg Festivals 2022
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Jaap van Zweden, seit 2018 Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker, leitete am Wolkenturm das Orchester des renommierten Schweizer Festivals. Ludwig van Beethovens einzige Oper „Fidelio“ gilt als musikalisches Plädoyer für Liebe, Treue und Freiheit, die am Sonntagabend noch einmal in Grafenegg (Bezirk Krems) zu sehen und hören ist.

Rudolf Buchbinder: „Eine Traumbesetzung“

Für etwas dramaturgische Belebung sorgte Peter Simonischek, der Passagen aus „Roccos Erzählung“ von Walter Jens einstreute. Dieser Text beleuchtet die Handlung aus der Perspektive des Kerkermeisters, der sich im Konflikt zwischen Pflicht und Menschlichkeit befindet und innerlich sozusagen schon gekündigt hat. Eine feine psychologische Ergänzung zum Libretto in kongenialer Interpretation.

Rudolf Buchbinder, künstlerischer Leiter des Festivals: „Es freut mich, dass wir endlich nachholen konnten, was eigentlich schon für das Beethoven-Jahr 2020 vorgesehen war: Beethovens einzige Oper am Wolkenturm in einer Traumbesetzung. Diesem grandiosen Auftakt werden nun bis 4. September eine Vielzahl weiterer Highlights folgen – unter anderem Konzerte mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter Manfred Honeck und mit dem London Symphony Orchestra unter Simon Rattle.“

Grafenegg Wolkenturm
ORF.at/Gerald Heidegger
„‚Kein Motto‘, das hat der künstlerische Leiter in Grafenegg, Rudolf Buchbinder, immer als seinen Festivalzugang ausgegeben. Eine Freiheitsoper in diesen Zeiten ist auch ein Bekenntnis zu einer offenen Kultur“, so ORF.at-Chefredakteur Gerald Heidegger.

Große Klassik, einfache Zugänge – dieses Motto schreibt sich das Festival Grafenegg auf die Fahnen. „Es ist am Samstag vor ausverkauften Rängen in Bestbesetzung in die Saison gestartet“, schreibt Gerald Heidegger in ORF.at. Mehr Klang als in der Oper bot vor allem das Schweizer Festival Orchester in Gstaad. Auch die Wiesenplätze waren bis aufs Letzte belegt. Und man durfte sich denken: Endlich stören bei diesem Befreiungswerk keine ambitionierten Regieeinfälle mehr dazu in Ein großer „Fidelio" auf der Wiese“ (news.ORF.at; 14.8.2022).

Von Grimaud über Capucon bis zu Kopatchinskaja

„Niederösterreich ist heute Kulturland, das Kunst und Kultur in allen Ecken und Enden des Landes ermöglicht. Sowohl regionale Angebote als auch kulturelle Leuchttürme wie das Grafenegg Festival leuchten weit über die Landesgrenzen hinaus. Das ist dem Miteinander und dem Engagement vieler Menschen, wie Rudolf Buchbinder, dem künstlerischen Leiter des Grafenegg Festivals, zu verdanken“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

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Jonas Kaufmann
Julian Hargreaves/Sony Classical
Jonas Kaufmann ist am 14. August als Florestan in „Fidelio“ zu hören
Peter Simonischek
Oliver Topf
Peter Simonischek ist der Sprecher bei der konzertanten „Fidelio“-Aufführung
David Fray
www.marcoborggreve.com
Der französische Pianist David Fray präsentiert am 15. August Beethoven
Yutaka Sado
Jun Yoshimura
Am 15. August steht Yutaka Sado am Pult des Tonkünstler Orchesters, dessen Chefdirigent er seit 2015 ist
Pittsburgh Symphony Orchestra
Michael Sahaida
Das Pittsburgh Symphony Orchestra unter seinem Chefdirigenten Manfred Honeck
Helene Grimaud
Mat Hennek
Ravels Konzert für Klavier und Orchester G-Dur am 20. August, mit Helene Grimaud und dem Pittsburgh Symphony Orchestra
Gautier Capucon
Fabien Monthubert Erato Warner Classics
Am 21. August spielt Gautier Capucon Dvoraks Cellokonzert
Patricia Kopatchinskaja
Eric Melzer
21. August: Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja präsentiert mit …
Il Giardino Armonico
Decca/David Ellis
… Il Giardino Armonico Werke von Vivaldi, Francesconi, Movio, Sciarrino und Sollima
Luzerner Sinfonieorchester
Patrick Hürlimann
„Große Emotionen“ sind am 25. August beim Konzert mit dem Luzerner Sinfonieorchester angesagt
London Symphony Orchestra
Ranald Mackechnie
Am 26. und 27. August gastiert das London Symphony Orchestra beim Grafenegg Festival
Simon Rattle
Oliver Helbig
Chefdirigent Simon Rattle dirigiert am 27. August Mahlers Symphonie Nr. 2 c-Moll, die „Auferstehungssymphonie“
Wiener Philharmoniker
Richard Schuster
Ravel und Sibelius stehen am 3. September beim Konzert der Wiener Philharmoniker auf dem Programm
Lorenzo Viotti
Dutch National Opera/Daniëlle van Coevorden
Am 4. September dirigiert Lorenzo Viotti das Abschlusskonzert des diesjährigen Grafenegg Festivals
Tonkünstler Orchester
Udo Titz
Das Tonkünstler Orchester ist das Residenzorchester des Grafenegg Festivals
Rudolf Buchbinder
Lukas Beck
Rudolf Buchbinder, der künstlerische Leiter des Grafenegg Festivals

Im weiteren Verlauf des Festivals sind unter anderem Konzerte des Pittsburgh Symphony Orchestra gemeinsam mit Helene Grimaud und Gautier Capucon zu hören. Das London Symphony Orchestra ist mit Chefdirigent Simon Rattle zu Gast, die Wiener Philharmoniker unter Esa-Pekka Salonen und Patricia Kopatchinskaja tritt mit Il Giardino Armonico auf.

Grafenegg-Geschäftsführer Philipp Stein: „Unser Composer in Residence ist heuer der international gefeierte österreichische Komponist Georg Friedrich Haas, dessen zweites Violinkonzert bei uns zum ersten Mal in Österreich gespielt wird. Am letzten Festivalsonntag wird seine ‚Parkmusik für Grafenegg‘ bei freiem Eintritt im Schlosspark uraufgeführt – gespielt von 160 Blasmusikerinnen und -musikern aus ganz Niederösterreich.“ Den Festivalabschluss bildet das Tonkünstler-Orchester gemeinsam mit Lorenzo Viotti am Pult und Rudolf Buchbinder am Klavier.