Wie man Verletzungen vermeidet

Die Semesterferien haben begonnen, Tausende Wintersportfans sind auf dem Weg in die Berge, um ihre Lieblingssportarten auszuüben. Doch auch vereiste Gehwege können zur Gefahr werden und sind für schwere Verletzungen verantwortlich.

Was kann man einerseits machen, um den Wintersport gesund genießen zu können und wie behandelt man andererseits Verletzungen am Besten? Gert Dieterich von der Apotheke zur Mariahilf in Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten-Land) gibt Tipps, welche vorbeugenden Maßnahmen es beim Wintersport gibt.

Wichtig: Aufwärmen und Muskeln dehnen

Gert Dieterich erklärt: „Die Grundregel Nr. 1: Vor der ersten Abfahrt bzw. bevor ich mit dem Sport beginne, einige Minuten aufwärmen, und gezielt die Muskeln dehnen. Beim Stretching keine ruckartigen Bewegungen machen!“ Man kann schon im Hotelzimmer die Muskeln mit Salben vorbereiten. Außerdem fördern Mittel wie Cayennpfefferextrakte, Eucalyptusöl sowie Fichten- und Kiefernadelöl die Durchblutung, lockern die Muskeln und vermindern das Verletzungsrisiko.

Zwei Skifahrer auf dem Hochkar

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Nach dem Sport empfiehlt Dieterich Lockerungsmassagen mit Johanneskrautöl. Bei Verletzungen (Prellungen, Muskelverletzungen) sollen auch Salben mit ätherischen Ölen verwendet werden, aber auch Beinwellsalbe und Arnicatinktur. Bei Verletzungen der Bänder (meist mit Schwellungen verbunden) soll ein kühlendes Gelee verwendet werden, z.B. mit essigsaurer Tonerde.

Können auch Spurenelemente vor Verletzungen schützen? „Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Funktion der Muskeln. Bei einem Mangel kommt es zu Krämpfen. Kalzium und Vitamin D3 in Kombination verbessern die Muskelkoordination“, sagt Gert Dieterich.

Was kann man gegen einen Muskelkater machen?

Oft ist ein Muskelkater unvermeidlich. Was ist eigentlich ein Muskelkater? Entsteht er durch Milchsäureablagerungen? „Ein Muskelkater ist eine Verletzung der Muskulatur. Früher gab es die Theorie, dass sich Milchsäure durch anaerobe Verbrennung in der Zelle im Muskel ablagert und das die Schmerzen verursacht. Heute sagt man, dass feinste Muskelfaserrisse in der untrainierten Muskulatur für diese Schmerzen verantwortlich sind“, erklärt Dieterich.

Skifahrer in Puchberg

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Einen Muskelkater kann man auch mit durchblutungsfördernden Salben behandeln. Mildernd wirken auch Lockerungsmassagen mit Johanneskrautöl, Wärmebäder mit ätherischen Ölen, aber auch leichte Dehnungsübungen. „Mit Schüßler-Salzen lässt sich der Muskelkater auch gut behandeln. Ferrum phosphoricum soll gut zur Vorbeugung sein, mit Kalzium sulfuricum soll der Muskelkater schnell wieder verschwinden", sagt Gert Dieterich.

Erste Hilfe bei Bänder- und Daumenverletzungen

Die Bänder sind beim Wintersport stark beansprucht. Was sind hier die meisten Verletzungen, wie sieht allgemein die Erste Hilfe-Maßnahme bei Bänderverletzungen aus? „Am meisten sind die Bänder des Kniegelenks gefährdet, doch auch die Bänder des Daumens können beim Skifahren leicht verletzt werden“, weiß Dieterich.

Eislaufplatz

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Bei sogenannten Skidaumen kommt es zu einem Riss des Seitenbandes des Daumens durch die Schlaufe des Skistocks, als Erste Hilfe-Maßnahme wird empfohlen, Schnee auf den Daumen gegen die Schwellung zu geben. Danach muss der Daumen geschient werden, manchmal lässt sich auch eine Operation nicht vermeiden. Zur Nachbehandlung gibt es schmerzstillende Salben (Salicylsäurepräparate) oder Heparin- und Blutegelgele, die abschwellend wirken, entzündungshemmend sind und Blutergüsse auflösen.

Wie kann man Knieverletzungen behandeln?

Wie kann man Knieverletzungen behandeln? Gert Dieterich: „Verwendet werden auch hier kühlende Gele mit Heperin- und Blutegelextrakte, schmerzstillende Salben mit z.B. Diclofenac.“ Es werden auch Beinwellsalben verwendet. Beinwell hat eine hervorragende entzündungshemmende Wirkung, es nimmt auch die Schwellung.

Gert Dieterich

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Gert Dieterich: „Einige Minuten aufwärmen ist immer wichtig“

„Gute Erfolge habe ich auch immer wieder mit Enzympräparaten zum Einnehmen. Diese beinhalten tierische und pflanzliche Enzyme, z.B. aus der Papaya und der Ananas. Diese Enzyme bekämpfen diese Verletzungen von innen und bauen über Blut- und Lymphbahnen Schwellungen und Blutergüsse ab“, so Dieterich. Bei starken Schmerzen ist der kurzfristige Einsatz von schmerzstillenden, entzündungshemmenden Tabletten ratsam.

Rücken sehr verletzungsanfällig

Sehr häufig kommen aber Verletzungen im Rückenbereich vor. Jeder kennt den schmerzhaften Hexenschuss. „Der Rücken ist beim Skisport Verletzungen sehr ausgesetzt. Aber auch beim Schneeschaufeln oder durch eine ruckartige Bewegung beim Ausrutschen kommt es zu Verletzungen im Rückenbereich. Durch die Drehbewegung können sich Wirbel verschieben, die Bandscheiben drücken dann auf die Nerven, das verursacht die Schmerzen, es kommt zur Entzündung der Nervenbahnen“, erklärt Gert Dieterich von der Apotheke zur Mariahilf in Wilhelmsburg.

Mit welchen Medikamenten und Naturheilmitteln kann man solche Rückenschmerzen behandeln? „Das beste Mittel, um Verletzungen im Rückenbereich vorzubeugen, ist das regelmäßige Krafttraining der Rückenmuskulatur. Diese Muskeln können nämlich die Wirbelsäule entlasten und verhindern Verschiebungen der Wirbel“, so Dieterich.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 1.2.2014

Zur Heilung werden auch wieder entzündungshemmende Salben verwendet, aber auch wärmende Salben und das wärmende ABC-Pflaster (Arnica-Belladonna-Capsicum). Durch die Wärme wird die Muskulatur besser durchblutet, die Selbstheilungskräfte angeregt und die Entzündung bekämpft.

Leichte Massagen mit Jojobaöl oder Johanneskrautöl lockern die verkrampfte Muskulatur. Vitamin B spielt eine wichtige Rolle in der Funktion der Nerven. Daher sollte bei solchen Nervenentzündungen Vitamin B substituiert werden.

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