Hilfe bei schmerzenden Gelenken

Einseitige Bewegung, Übergewicht, Verletzungen und natürliche Alterungsprozesse zählen zu den Hauptgründen für entzündete Gelenke. Und diese Entzündungen machen das Bewegen oft zu einer schmerzhafen Angelegenheit.

Erste wichtigste Therapie bei akuten Gelenksschmerzen ist es die Entzündung abklingen zu lassen. Dies wird üblicherweise zuerst mit klassischen entzündungshemmenden Medikamenten versucht. Weit verbreitet ist die Behandlung mit sogenannten „nichtsteroidalen Antirheumatika“ (kurz: NSAR) bei Rheuma und Arthrose. Hierbei handelt es sich um Schmerzmittel die außerdem entzündungshemmend wirken. Durch die Unterdrückung der Symptome bieten sie vor allem schnelle Hilfe.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“; 14.3.2018

Apotheker Gilbert Zinsler von der Landschafts-Apotheke Horn erklärt: „Klassische Wirkstoffe dieser Gruppe sind Diclofenac, das aus gutem Grund rezeptpflichtig ist, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS). Das Ziel bei der Behandlung mit NSAR ist Schmerzfreiheit, denn erst dann kann das Gelenk wieder gut bewegt und beschwerdefrei werden.“ Der Experte warnt allerdings: „Der Einsatz von NSAR muss bei jedem Patienten sorgfältig geprüft werden, da die Verträglichkeit eingeschränkt sein kann und zum Teil gravierende Nebenwirkungen bekannt sind.“

Alternativen mit weniger Nebenwirkungen

Weil vor allem Medikamente mit dem Wirkstoff Diclofenac zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen aufweisen wird immer wieder nach Alternativen zu den entzündungshemmenden Medikamenten in der Natur gesucht. Apotheker Gilbert Zinsler zählt drei dieser Alternativen auf:

Die Teufelskralle wird häufig bei rheumatischen Beschwerden angewandt. Der Wirkstoff ist in Form von Tabletten, Kapseln oder Salben erhältlich. Diese Produkte werden sie zur Behandlung von Schmerzen bei abgenutzten Gelenken von diversen Herstellern angeboten. Der Extrakt der Wurzel der Teufelskralle kann Entzündungen lindern.

Durch wissenschaftliche Studien konnte mittlerweile belegt werden, dass Weihrauch innerlich angewendet chronische Entzündungen lindern kann. Bei der Einnahme ist unbedingt auf die Qualität des Weihrauchs und die Konzentration in den Tabletten zu achten.

Auch verschiedene Enzyme werden bei Gelenksentzündungen angeboten. Enzyme sind natürliche Stoffe, die den Ablauf von Entzündungen im Körper maßgeblich beeinflussen können. Sie unterdrücken den Schmerz nicht sondern helfen, die Balance zwischen den pro- und antientzündlichen Botenstoffen wiederherzustellen und den Entzündungsvorgang schneller und effektiver ablaufen zu lassen. Außerdem sind sie laut Zinsler sehr gut verträglich.

Langfristige Therapie: Knorpelaufbau

Sind die akuten Beschwerden abgeklungen sollte man sich auf jeden Fall Gedanken über eine längerfristige Behandlung machen, empfiehlt Zinsler. Bei einer Schädigung der Knorpelsubstanz etwa ist das vorrangiges Ziel die Gelenksschmiere wieder zu verbessern. Denn, den Knorpel wieder aufzubauen funktioniert nicht so einfach, wie viele hoffen. Mit der Substanz Glucosaminsulfat wurden aber schon gute Erfolge erzielt, sagt der Apotheker.

Glucosaminsulfat ist ein wichtiger Bestandteil der Gelenksflüssigkeit, aus der Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure synthetisiert werden, die wiederum für die Feuchtigkeit des Gelenkes und damit für die reibungslose Funktion notwendig sind. Chondroitin und Hyaluronsäure können Wasser in großen Mengen im Bindegewebe speichern.

Einnahme über mindestens drei Monate

Glucosaminsulfat gibt es in Kapselform, allerdings schränkt Gilbert Zinsler ein, Gelenkskapseln mit Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat und ev. Hyaluronsäure wirken nicht sofort. „Wichtig ist hier eine Anwendung über zumindest drei Monate. Diese Kur ist nach einiger Zeit zu wiederholen. Es bietet sich an zwei Mal im Jahr die Tabletten für drei Monate zu nehmen“.

Auch eine längere Anwendung sei nicht schädlich, meint der Apotheker. Zur Einnahme: Meist werden mehrere Tabletten über den Tag verteilt empfohlen. Die Wirkung von diesen Substanzen kann durch Vitamine wie Vitamin C, D3 und E und Spurenelemente, wie Mangan, Selen, Kupfer und Zink noch gefördert werden.

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