Fleischlose Ernährung auf dem Prüfstand

Es gibt viele Gründe, auf Fleisch zu verzichten, und seit der Antike wird darüber gestritten, ob das gesund ist, oder nicht. Vegetarier haben laut Experten tatsächlich ein niedrigeres Risiko für Krebs und Herzkreislauferkrankungen, wenn sie einige Regeln beachten.

Stand früher Fleisch meist nur in Form eines Sonntagsbratens am Tisch und wurde sonst aus Kostengründen vegetarisch gegessen, so ist heute Fleisch jederzeit und sehr günstig erhältlich. Die Motivation Vegetarier zu werden, hat meist ethische, religiöse oder gesundheitliche Motive. Und zumindest für letztere gibt es klare wissenschaftliche Erkenntnisse.

Körper kann gut gegenregulieren

Gemüse

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„Fleisch und Fisch bieten zwar wertvolle Inhaltsstoffe, doch Studien haben gezeigt, lässt man sie weg, kann der Körper gut gegenregulieren“, so Gabriele Karner, Diätologie-Studiengangsleiterin an der Fachhochschule St. Pölten.

So kann der Darm sich adaptieren und lernen auch bei fleischloser Ernährung alle lebensnotwendigen Stoffe aus den Lebensmitteln zu filtern.

Auf richtige Kombination achten

Wichtig ist allerdings, die Lebensmittel richtig zu kombinieren. Um genügend Eisen aufnehmen zu können, hilft Vitamin C, also beispielsweise eisenhaltiges Gemüse oder Vollkornbrot mit Vitamin-C-haltigem Paprika zu essen.

Um die Eiweißversorgung zu verbessern, wird geraten Getreide mit Milchprodukten zu essen, Kartoffeln mit Ei oder Bohnen mit Mais.

Die gesündeste Form sind Ovo-Lacto-Vegetarier, sie essen Ei und Milchprodukte.

Bei dieser Form der Ernährung hat sich gezeigt, dass es weniger häufig zu Übergewicht kommt, auch der Blutdruck und die Cholesterinwerte sind tendenziell niedriger, und diese gemäßigte Form des Vegetarismus ist eine gewisse Prävention gegen Herzkreislauf-Erkrankungen sowie Krebs, sagt Karner.

Tisch mit Lebensmitteln

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Vegan nur mit Vorbehalt

Kritischer sehen die Diätologen vegane Ernährung, wo man keinerlei tierische Produkte zu sich nimmt, also weder Ei noch Milch noch Honig. Hier bedarf es guter Sachkenntnis, um alle wichtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen. Diese Form des Vegetarimus wird Kindern und Schwangeren nicht empfohlen.

Sendungshinweis:
„NÖ heute“, 16.3.2012

Und dann gibt es noch die sogenannten Puddingvegetarier, die zwar auf Fleisch verzichten, sich aber sonst hauptsächlich von Süß- und Mehlspeisen ernähren. Von gesunder Ernährung kann hier keine Rede sein, warnen die Experten.