Komplizierte Katzenfreundschaft

Jeder Katzenbesitzer weiß, wie eigensinnig diese Tiere sein können. Auch untereinander: Denn ist der eine ein Einzelgänger, so besteht der andere auf Samtpfoten-Gesellschaft. Um das herauszufinden, muss man seine Tiere ganz genau beobachten.

Der allererste Ratschlag lautet: Gleich und gleich gesellt sich gern: Am besten Katzen also untereinander oder auch Kater-Burschenschaften mit ähnlichem Temperament und Alter, und junge Tiere freunden sich besser an, bis zum Alter von eineinhalb Jahren, erklärt Tierärztin Sabine Schroll, die in Krems eine Katzenpraxis betreibt.

„Je gleicher, desto gut", rät Sabine Schroll, „manchmal kann man es sich aber nicht aussuchen, vor allem, wenn eine Katze einfach aufgenommen werden muss. Dann ist es das Wichtigste, dass man die Katzen nicht aktiv aneinander heranführt, sondern ihnen die Möglichkeit gibt, sich langsam aneinander zu nähern.“

Katzen können sehr gesellig sein

Katzen lernen sich lieber indirekt kennen, über Gerüche auf genügend Distanz. Ein Tipp der Tierärztin ist, die Decken aus den Körbchen auszutauschen, oder mit den Katzen zu spielen, aber am besten zu zweit, damit sich jeder mit einem Tier beschäftigen kann.

Katzen

ORF/Bernhard Wangler

„Katzen können unglaublich gesellig sein und Freunde brauchen, sie können aber auch extrem territorial sein“, sagt Schroll, die vorschlägt, es einfach auszuprobieren. Die Tiere haben nämlich grundsätzlich mehr Lebensqualität, wenn sie nicht einsam sein müssen. Außerdem finden sich heutzutage immer öfter so genannte Patchwork-Familien, die auch verschiedene Katzen mitbringen. Mit Nahrungsergänzungen und Pheromonen lässt sich die Stimmung der Tiere beeinflussen. Haben die Katzen Freigang, kann es eher funktionieren, weil sie sich besser aus dem Weg gehen können.

Sendungshinweis:
„NÖ heute“, 12.4.2014

Die große Liebe untereinander ist an der körperlichen Nähe der Tiere zu erkennen. Aber oftmals ist es eher eine gut funktionierende Wohngemeinschaft, in der sich die Tiere einfach nur respektieren und trotzdem wohl fühlen - da darf es auch einmal Meinungsverschiedenheiten und ein Fauchen geben, sagt Sabine Schroll. Manchmal brauchen die Tiere einfach etwas Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen, denn viele funktionierende Katzenpartnerschaften sind vielleicht nicht die ganz große Liebe, aber eine Zweckgemeinschaft wie zum Beispiel eine WG.

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ORF/Bernhard Wangler

„Gefährlich wird es erst, wenn eine Katze ungeachtet des Menschen in den Angriff übergeht, auch immer wieder, wenn die andere Katze sich nicht mehr wehren kann, sich zum Beispiel in einer Höhle versteckt und auch dort attackiert wird. Dann müssen die Katzen sofort getrennt werden. Es gibt Zusammenführungen, die gehen nicht gut“, sagt Sabine Schroll.

Eingewöhnungsphase dauert mehrere Wochen

Meist dauert die Eingewöhnungsphase ein paar Wochen, in dieser Zeit muss man die Katzen beobachten, und falls es nicht funktioniert, einen Plan B parat haben, sagt Tierärztin Sabine Schroll, die schon einige Bücher über das Katzenverhalten geschrieben hat.

Man müsse es genau beobachten und eine Katze unter Umständen wieder zurückgeben, was schwierig ist, auch für die Katze, weil sie ja kein Ding ist, das man einfach von dort nach da geben soll. Deshalb sollte man eine Katzen-Zusammenführung wohl überlegen und am besten mit zwei kleinen Katern oder Kätzinnen beginnen.

Das Tier der Woche

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Fünkchen heißt das zierliche, etwa sechs Monate alte Kätzchen, das im Klosterneuburger Tierschutzverein auf ein neues Zuhause wartet. Die Katze war von einem Auto angefahren worden und ist deshalb verletzt in einer Tierklinik gelandet. Weil das Kätzchen niemand vermisst, wird sie nun vergeben. Fünkchen ist ganz gesund, kastriert, geimpft und entwurmt und außerdem ein sehr unkompliziertes Kätzchen, auch für Einsteiger geeignet. Mehr Informationen hat der Klosterneuburger Tierschutzverein unter der Telefonnummer 0676/312 69 29.

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