Zubauten für alte Häuser

Während vielerorts neue Wohnsiedlungen entstehen, verkommen viele alte Häuser. „NÖ heute“-Bau-Experte Ernst Mauerer spricht von „Verschwendung“ und zeigt wie alte Häuser durch moderne Zubauten ergänzt werden können.

In vielen Städten und Dörfern entstehen immer mehr Siedlungen am Stadtrand. Bauplätze werden geschaffen, die Aufschließung dieser Bauplätze kostet den Gemeinden viel Geld. Die Zentren mit den alten Häusern werden immer leerer. Eine unnötige Verschwendung von Wohnraum ortet „NÖ heute“-Bau-Experte Architekt Ernst Maurer. Denn auch alte und sogar denkmalgeschützte Häuser können praktisch und ansprechend mit passenden und modernen Zubauten versehen werden.

Lichtdurchflutung im Innenhof

Auf dem Hauptplatz von Korneuburg stehen viele alte Häuser. Wie die meisten wirkt auch das Beispiel-Haus außen fast zur Gänze so wie es auch vor Jahrhunderten gebaut wurde. Blickt man hingegen in den Innenhof, so tut sich bei diesem denkmalgeschützten Haus eine ganz andere architektonische Welt auf (siehe Foto).

„Am Beispiel dieses Objektes in Korneuburg kann man sehr gut sehen, wie man alte Bausubstanz, die unter Denkmalschutz steht - und neue Bausubstanz verbinden kann. Hier wurden im Hofbereich neue lichtdurchflutete Wohnungen geschaffen, und damit wohnen die Mieter mitten im Zentrum“, sagt Ernst Maurer.

Traumwelten

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Scheunen und Ställe werden durch Neubauten ersetzt

Für den Bau dieser Wohnungen im sehr modernen Stil wurde eine alte Scheune abgerissen, im hinteren Bereich des Ensembles wurden auch Parkplätze geschaffen. Aber nicht nur für die Mieter ist Wohnen mitten im Zentrum der Stadt mit allen Annehmlichkeiten ein Pluspunkt. „Dieses Adaptieren alter Häuser zu neuem Wohnraum hat viele Vorteile, vor allem auch für die Kommunen. Denn die gesamte Infrastruktur ist bereits vorhanden, wie Kanal, Wasser, Beleuchtung und Straßen. Durch die Schaffung dieses neuen Wohnraums entstehen somit keine Belastungen für die öffentliche Hand und außerdem sterben die Ortskerne damit nicht aus“, sagt Maurer.

Sendungshinweis: „NÖ heute“, 21.4.14

In Feuersbrunn am Wagram wurde ein altes Winzerhaus geschickt und ansprechend im Innenhof mit einem modernen Wohntrakt erweitert. Modernes Wohnen und die traditionelle Bauform der Winzerhäuser konnten bei diesem Objekt gelungen kombiniert werden.

Auch beim Einsatz der Baumaterialien wurde auf Bodenständigkeit Acht gegeben. Als Fassadenverkleidung wurden Schieferplatten gewählt, die großen Fensterflächen wurden mit Holzvertäfelungen umrandet. Und auch die traditionelle Weinviertler „Tretten“ wurde in moderner Form als überdachter Verbindungsgang miteingeplant. Der alte Wohntrakt wiederum wurde stilgetreu renoviert und kann nach wie vor von den Besitzern genutzt werden. Dass der neue Teil ursprünglich einmal der Stall war, das sieht heute niemand mehr.