Trend zu Rohkost nimmt zu

Nicht nur die Mode, auch die Ernährung unterliegt immer wieder neuen Trends. So schwören etwa viele auf Rohkost. Eine solche Ernährungsumstellung kann bei bestimmten gesundheitlichen Problemen helfen, ist aber oft nicht einfach umzusetzen.

Rohkost hat viel zu bieten: Wer nicht Vegetarier ist, kann neben Obst, Gemüse und Getreide auch tierische Produkte wie Milch, Fleisch und Fisch roh verzehren, etwa in Form von Rohmilchkäse, Rohschinken, Beef Tartar oder Sashimi.

Rohkost

ORF/Erich Krtina

Angelika Fischer isst seit zwölf Jahren roh. Begonnen hat sie damit, weil sie ihre starke Neurodermitis los werden wollte, bei der auch Kuren am Toten Meer nicht geholfen haben. 14 Tage nach Beginn der Ernährungsumstellung waren die juckenden Ausschläge weg.

Rohkost kann bei manchen Krankheiten heilsam sein

Rohkosternährung kann bei manchen Krankheiten tatsächlich heilsam sein, bestätigen auch Ärzte: Oft reicht es, einen Teil der Ernährung umzustellen. Am schnellsten sind die Ergebnisse bei Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck zu bemerken, sagt die Allgemeinmedizinerin Lulit Christa Schatz.

Rohkost

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Weltweite Studien würden beweisen, dass bei einer Erhöhung des Rohkostanteils in der Nahrung oder auch bei einem Umstieg auf reine Rohkost, der Bedarf an Medikamenten drastisch gesenkt werden kann. Eine derartige Umstellung muss aber ärztlich überwacht werden, erklärt Schatz. Rohkost ist prinzipiell für alle Menschen geeignet, einzig Veganern wird eine reine Rohkosternährung nicht empfohlen.

Rohkost so frisch wie möglich essen

Angelika Fischer hat viel wissenschaftliche Literatur studiert, um ihren Weg zur gesunden Rohkost zu finden. Die Basisregel: So frisch wie möglich essen, auch Wildpflanzen aus dem Garten oder der Umgebung bereichern den Speiseplan. Haltbaren Lebensmitteln sollte man kritisch gegenüberstehen.

Sendungshinweis:
„NÖ heute“, 20.6.2014

Ein Grund, warum Lebensmittel roh gegessen so gesund sind, ist, dass sich ohne Erhitzen auch keine schädlichen Eiweiß-Zuckerverbindungen bilden können, sogenannte AGEs. Sie fördern die Zellalterung, verlangsamen den Stoffwechsel und wirken behindernd auf die Zellgesundheit. Sie sind in der Standardernährung häufiger vorhanden als in Rohkost, sagt Schatz.

Rohkost

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Trockenfrüchte, getrocknetes Fruchtmus, aber auch eine Art Kräcker können mithilfe von Dörrapparaten hergestellt werden. Zucchini-Spaghetti werden mit rohem Sugo angerichtet, und auch Desserts müssen den Vergleich mit gekochter Kost nicht scheuen. Auch im Winter gibt es vitaminreiche Alternativen, so Fischer, etwa Beeren, die eingefroren werden können, aber auch Sanddorn oder Hagebutten.