Jägerstätter im Brandlhof

Die Geschichte von Franz Jägerstätter hat Felix Mitterer auf die Bühne gebracht. Das Stück, das im vergangenen Sommer in Haag aufgeführt wurde ist jetzt auch im Brandlhof in Radlbrunn zu sehen, ausschließlich von Laien gespielt.

Ein renovierter Bauernhof - der Brandlhof in Radlbrunn - ist derzeit Spielstätte für Felix Mitterers „Jägerstätter“. Ein denkbar passender Ort, denn Franz Jägerstätter ist selbst Bauer gewesen. Franz Jägerstätter ist 36 Jahre alt und dreifacher Vater, als er am 9.August 1943 in Berlin hingerichtet wird. Der Grund: Das Kämpfen für den Nationalsozialismus in einer Armee sei mit seiner religiösen Überzeugung nicht vereinbar - er verweigert. Im zweiten Weltkrieg stand darauf die Todesstrafe.

Stück regt zum Nachdenken an

Im Mittelpunkt des Stücks steht allerdings auch die besondere Liebesgeschichte zwischen ihm und seiner Frau Franziska. „Manche Szenen sind leichter anzusehen als andere - die Liebesszenen zum Beispiel. Aber die anderen sind schwer - wenn es dann um die Entscheidung geht, kämpfen oder nicht kämpfen“, sagt Maria Dammer, die Tochter von Franz Jägerstätter.

Das emotionale Stück Mitterers regt zum Nachdenken an. „Das ist für mich in der heutigen Zeit schon etwas Faszinierendes, weil ich den Eindruck habe, dass wir gerade jetzt in eine Zeit hineingekommen sind, wo das Gewissen immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird und die Vordergründigkeiten den Ton angeben“, sagt LH Erwin Pröll.

Schauspieler

ORF

Mitterer: „Zu manchem ‚Nein‘ sagen“

„Niemand verlangt von uns, dass wir uns wie Jägerstätter den Kopf abschlagen lassen - das bringt ja nur einer von Millionen zusammen - aber dass wir zu manchem nein sagen, dass kann man schon von uns verlangen, auch wenn wir uns unbeliebt machen“, so Autor Felix Mitterer. Das Stück ist noch bis 27.Juli im Brandlhof zu sehen.