Asyl für einsame Katzen

Es gibt einen Ort, wo Katzen, die niemand mehr will, weil sie alt oder krank sind, Zuflucht finden. Dieser Ort ist eine ehemalige Urlaubspension in Traisen, die von der Tierschutz-Stiftung Gut Aiderbichl in ein Katzen-Asyl umgebaut worden ist.

37 Katzen residieren im ehemaligen Landhaus in Traisen. Die 27 Zimmer sind nicht nur katzengerecht eingerichtet, mit Spielzeug, kleinen Puppenbettchen, Kuschelplätzen und Kratzbäumen - jedes einzelne bietet auch einen vergitterten Balkon oder eine bepflanzte Terrasse für den Auslauf. Tierpflegerin Monika Ruzicska ist eine von drei Frauen, die sich täglich um die Katzen kümmern: „Die Tiere fühlen sich wohl, weil sie nicht in kalten, sterilen Räumen leben, sondern die Zimmer als richtiges Zuhause eingerichtet sind. Kapuzinerkresse, Bambus und Lavendel haben wir zum Spielen und Verstecken gepflanzt.“

Sendunsgshinweis:
„NÖ heute“, 16.8.14

Es sind alte und kranke Tiere, die im Katzenstift in Traisen untergebracht werden. So wie die rotweiße Julie, die ausgesetzt wurde, weil sie einen Rückenmarkstumor hat und ihre Besitzer vermutlich die hohen Tierarztrechnung gefürchtet haben. Das Frauchen des schwarz-weißen Katers Bingo ist – wie viele Besitzer der Katzen hier - gestorben - und genauso wie bei der schneeweißen Mimi wollte sich keiner der Hinterbliebenen um das Tier kümmern, deshalb sind auch sie ins Katzenstift nach Traisen gekommen, erzählt der Gründer von Gut Aiderbichl, Michael Aufhauser: „ Die Mitarbeiter hier kümmern sich von morgens bis abends um die Katzen, denn jede einzelne braucht eine persönliche Betreuung, muss beschäftigt und gebürstet werden und auch in das große Außengehege kommen die Tiere täglich."

Finanzierung über Tier-Patenschaften

Denn es sind meist ehemalige Wohnungskatzen, die nicht wild sondern überaus menschenbezogen sind und deshalb auch jemanden brauchen, der sich mit ihnen beschäftigt und auch mit ihnen schmust. Finanziert wird das Katzenstift in Traisen durch die Gut Aiderbichl Stiftung über Tier-Patenschaften und Spenden. Wer eine Patenschaft übernimmt, kann das Tier dann auch besuchen.

Tausenden wird so durch das Gut Aiderbichl geholfen - und trotzdem meint Michael Aufhauser, dass es zwar ein schönes Gefühl sei, so vielen Tieren helfen zu können – allerdings: „Nachts, wenn man schläft, dann sieht man die Augen derer, denen man nicht helfen konnte. Aber das geht wohl jedem Kinderarzt und Chirurgen genauso und deshalb werde ich nie aufhören, hinzuschauen, wenn ich Tierleid sehe und versuchen zu helfen.“

Tiere der Woche

Für Tierfreunde, die selbst kein Tier zuhause halten können, ist eine Patenschaft eine gute Idee, zu helfen. Deshalb bietet das Gut Aiderbichl an, dass für jedes einzelne Tier eine Patenschaft übernommen werden kann - so auch für die 37 Katzen die ihren Lebensabend im Katzensift in Traisen verbringen. Die Patentiere freuen sich natürlich über Besuch - deshalb sind diesmal die alten und kranken Katzen wie Gingo, Julie, Bingo oder Cindy in Traisen unsere Tiere der Woche.