Wiederentdeckte Hortensien

Viele Gartenliebhaber entdecken die prachtvollen Herbstblüher, denn Hortensien sind dankbar und langlebig. „NÖ heute“-Gartenexperte Johannes Käfer stellt die Blütensträucher vor und gibt praktische Tipps zur Pflege von Hortensien.

Ihr Name bedeutet übersetzt ganz einfach nur „zum Garten gehörig", denn „hortus“ heißt auf Lateinisch „der Garten“, und die Hortensie gehört offenbar zu Garten dazu. Neuerdings erleben die Hortensien eine Renaissance, nachdem sie einige Zeit als altmodische Bauerngartenblumen galten.

Hortensien

ORF/Andreas Kotzmann

„Das Schöne ist, es gibt die Hortensien in den verschiedensten Spielformen und sie finden in jedem Garten Platz“, sagt Gartenexperte Johannes Käfer. Während der Spätsommer und der frühe Herbst nicht für jeden etwas sind, sind diese Wochen für die Hortensien die Hoch-Zeit, denn dann blühen jetzt üppig und bunt.

Hortensien sind verholzende Pflanzen. Es gibt sie als Sträucher, Halbsträucher und auch als kleine Bäume. Generell gilt die Hortensie als pflegeleichte Pflanze für Haus und Garten. Sie ist eine typische Halbschatten-Pflanze, liebt den lichten Schatten und vermeidet die direkte Sonne, sie wächst auch auf beinahe allen Böden.

Blau-machen

Mit dem Irrglauben, dass Hortensien nur auf Moorböden wachsen, räumt Johannes Käfer auf: „Nur die hellblauen Hortensien brauchen saure Böden, also Moorböden. Dadurch färben sich die Blütenstände blau. Würde man dieselben Hortensien auf kalkreiche Böden setzen, dann würden sie sich rosa verfärben.“

Hortensien

ORF/Andreas Kotzmann

Ein pH-Wert zwischen 4 und 4,5 ergibt violette Blüten, bei höheren pH-Werten geht die Blütenfarbe über pink nach rot über. Intensiv-Blau werden die Blüten durch Aluminiumionen im Boden. Zur Regulierung des pH-Wertes wird meistens Aluminiumsulfat oder Alaun verwendet. In zu wenig sauren Böden wird das Aluminium aber bereits vom Boden gebunden und führt nicht zu einer Blaufärbung der Blüten.

Die Spielarten

Die Samtblatt-Hortensien sehen besonders exotisch aus. Bei dieser Art braucht es ein wenig mehr Platz, denn Samtblatt-Hortensien können sehr groß werden. Rispenhortensien spielen sich oft sehr schön in der Farbe. Das heißt, sie beginnen zum Beispiel weiß aufzublühen und ändern ihre Farbe beim Verblühen über hellrosa ins dunkelrosa. Dieses Farbenspiel hält oft mehrere Wochen lang an. Ähnlich verhält es sich auch bei der Eichblatt-Hortensie. Auch hier verfärbt sich der Blütenstand. Regen halten Hortensienblüten übrigens sehr gut aus.

Sendungshinweis: „Niederösterreich heute“, 1.9.2014

Der Rückschnitt

„Im Spätsommer oder Herbst können die Hortensien nach der Blüte leicht zurückgeschnitten werden. Schneiden Sie von den Hortensien aber nur die verblühten Blütenstände weg, und auch nur dann, wenn Sie Ihnen nicht mehr gefallen, denn die verblühten Blüten können im Winter auch recht reizvoll ausschauen. Den Rest der Pflanze belässt man ungeschnitten bis zum Frühling“ (Johannes Käfer).

Im Frühling schneidet man dann bei den Rispenhortensien viele Triebe weg, damit das Wachstum angeregt wird, denn auf den neuen Trieben machen sie wieder viele Blüten. „Bei den Bauernhortensien hingegen schneiden Sie nur das weg, was über den Winter kaputt geworden ist“, so Johannes Käfer.