Dirndl, Lederne und...Regenschirm

Von Atzenbrugg bis Reinsberg, von Sierndorf bis Zwettl: Am Sonntag wurde in der Kirche und bei vielen Veranstaltungen in Niederösterreich Dirndl und Lederhose getragen. Mit dabei war am Sonntag auch ein Stück, das nicht traditionell zur Tracht gehört: der Regenschirm.

Lokalaugenschein beim Dirndlgwandsonntag auf der Burgruine Reinsberg im Mostviertel. „Das ist das Reinsberg-Dirndl. Es hat die Farben des Reinsberg-Wappens: schwarz, gelb, rot und grün. Man sieht darauf auch die Zinnen von der Burgruine und es hat auch die Eisenstraßenknöpfe, weil wir hier ja an der Eisenstraße liegen“, erläutert Rosa Mayer aus Reinsberg.

Sie ist nicht nur Bäuerin sondern auch Hobbyschneiderin. Ein selbstentworfenes und selbstgenähtes Dirndl ist schon etwas Besonderes. Dieses Unikat würde sie gerne ihren Enkerln vererben. „Ja, wenn sie es haben wollen, gerne. Ich werde sicherlich noch mehrere Dirndln nähen.“

Tracht ist immer in Mode

Ob dezent im grau/weinroten Dirndl oder etwas farbenfroher in grün/violett, in der Tracht ist man immer gut gekleidet. Und sie kommt auch nicht aus der Mode, meint auch Dorli Draxler von der Volkskultur NÖ: „Gerade die Tracht ist eine wunderbare Kleidung. Man übernimmt das von der Mutter. Man kann es, wenn es zu eng wird, weiter machen oder, wenn die Schürze nicht mehr passt, kann man sie austauschen. Gerade die Tracht ist ein Kleidungsstück, das die Menschen ein Leben lang begleitet.“

Hirschlederne für Mann und Frau

Bequem haben es die Musikantinnen und Musikanten der Trachtenkapelle Reinsberg. Alle tragen eine echte Hirschlederne. In der Lederhose lässt es sich gut aushalten. Und scheinbar ist sie auch ein wärmendes Kleidungsstück: „Ich bin wetterfest. Ja, wenn´s wirklich kalt wäre, hätte ich die Möglichkeit die Stutzen hinaufzuziehen. Aber noch geht´s. Bei uns ist das schon sehr verbreitet, dass man Lederhose trägt. Das finde ich sehr cool. Vor allem die Jungen tragen sie auch.“ zeigt sich ein Musiker begeistert.