Experten warnen vor Diäten

Nach Weihnachten beginnt der Kampf gegen die Feiertagskilos. Experten raten aber davon ab, eine Diät zu machen, weil viele Essstörungen damit beginnen würden. Um vorzubeugen, bietet das Institut „sowhat“ in Mödling Beratungen für Schüler an.

Genussvoll zu essen ist eigentlich das natürlichste der Welt. Doch je älter wir werden, desto mehr verlernen wir es. Schon in jungen Jahren ist die Idealfigur ein Thema. Die meisten Essstörungen haben ihren Ursprung in der Pubertät.

Falsche Vorbilder

Allein die Krankenhausaufenthalte wegen Esstörungen haben sich binnen zehn Jahren verdoppelt. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer ist viel höher. Eine Ursache sind falsche Vorbilder, sagt Psychotherapeutin Elfriede Tomaschek vom Institut „sowhat“ in Mödling. „Ich denke, auf der einen Seite sind es die Medien, die Plakate und die Models, die immer in den Bildern präsent sind. Die Kinder vergleichen sich und wollen diesem Ideal nachstreben.“

Viele Projekte setzen deswegen auf Prävention. Die Expertin warnt davor, eine Diät zu machen. „Wenn ich wenig esse, habe ich zuerst einmal Erfolg, man wird schlanker. Gerade bei jungen Mädchen entwickelt sich oft ein Kreislauf, dass sie noch schlanker werden wollen. Das ist die große Gefahr bei Diäten oder einem sonstigen Reduzierungsprogramm“, so Tomaschek.

Keine Süßigkeitsverbote

Vielmehr wird zu einem gesunden Essverhalten ohne Süßigkeiten-Verbote oder strenge Regeln geraten. Ebenfalls hilfreich ist es, das Selbstbewusstsein der Jugendlichen aufzubauen, etwa mit einer Übung, bei der sie sich gegenseitig gute Eigenschaften zuweisen müssen.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 9.1.2015

Wenn der Verdacht auf Essstörungen besteht ist Verständnis für die Betroffenen ein wichtiger Punkt. „Es ist ganz schlecht, jemanden direkt auf das Essen anzusprechen. Besser ist einfach, das Vertrauen zu gewinnen und neben das Essen anzusprechen“, sagt Psychotherapeutin Elfriede Tomaschek. Nur wenn man ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann, kann man Betroffenen auch helfen.

Link: