Stammzellentherapie für Hunde

Die moderne Medizin setzt große Hoffnungen in Stammzellen. Diese körpereigenen Reparaturzellen können bei Verletzungen die Selbstheilung ankurbeln. In der Tierklinik Korneuburg wird die Stammzellentherapie nun auch für Hunde angeboten.

Der zweieinhalbjährige Golden Retriever-Rüde Hattrick wird wegen Schäden an den Ellbogengelenken in der Tierklinik Korneuburg mit Stammzellen behandelt. Weil der junge Hund noch sein ganzes Leben vor sich hat, sind es seiner Besitzerin die 1.500 Euro Behandlungskosten wert. Tierarzt Karl Gromann entnahm dem Hund Zellen aus dem Fettgewebe. Daraus werden in einem Labor der veterinärmedizinischen Fakultät an der Universität Laibach zweihundert bis dreihundert Stammzellen entnommen und in zwei Wochen zu zwei bis drei Millionen Stammzellen vermehrt.

Chronische Schmerzen lindern

Das Spin-Off-Unternehmen der Universität Laibach nennt sich „Animacel“ und bietet diese Methode derzeit für etwa zehn Tierärzte in Österreich an. Mit dem Verfahren ist man Vorreiter in Europa, nachdem ein slowenischer Professor die Methode aus den USA mitgebracht hatte. Sobald dem Golden Retriever die Stammzellen in die Gelenke gespritzt werden, setzen sich die Reparaturzellen an der geschädigten Stelle fest und können die Heilung anregen sowie die Entzündung hemmen. Einige Stammzellen können sich auch in Knorpelzellen verwandeln.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 21.2.2015

Erste Verbesserungen zeigen sich schon zwei Monate später, der Hund lahmt deutlich weniger. Seiner Besitzerin fällt zudem auf, dass er lebendiger ist und wieder mehr Lust zu spielen und auf Spaziergänge hat. Das endgültige Ergebnis ist aber erst nach sechs bis zwölf Monaten zu sehen. Bei chronischen Erkrankungen kann mit der Stammzellentherapie zumindest eine Verringerung oder eine vollständige Linderung der chronischen Schmerzen erreicht werden.

Behandlungserfolg nachgewiesen

„Der Behandlungserfolg mittels Stammzellentherapie ist bei zahlreichen Hunden und Pferden nachgewiesen und wurde dokumentiert: mit autoradiographischen Aufnahmen, auf denen nach der Behandlung eine Verbesserung der Gelenkfläche und eine Verringerung der Knochenauswüchse zu sehen sind oder mit Ultraschallaufnahmen der Sehnen, die ebenso eine schnelle Verbesserung zeigen“, sagt Tierarzt Karl Grohmann von der Tierklinik Korneuburg.

Bei dieser Methode reicht übrigens eine Behandlung aus. Die Stammzellen können nämlich im Labor aufbehalten werden - für den Fall, dass sie der Hund irgendwann wieder an einer anderen Stelle braucht.

Die Tiere der Woche: Daisy und Donald

Daisy und Donald heißt das etwa eineinhalbjährige Katzen-Geschwisterpärchen, das gemeinsam ein gutes Zuhause sucht. Die beiden sind als kleine Streunerkatzen zugelaufen und waren schwer an Katzenschnupfen erkrankt, der ihnen je ein Auge kostete. Nun sind sie aber wieder gesund, sehr verspielt, verschmust und zutraulich und auch gar nicht gehandicapt. Daisy und Donald werden von der Tullner Pfotenhilfe vergeben.

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