Homöopathie für Milchkühe

Ökologisch bewusste Landwirte behandeln ihre erkrankten Nutztiere immer häufiger mit homöopathischen Arzneimitteln. Dieser Trend soll sich in der Massentierhaltung insbesondere bei Milchkühen lohnen.

Bio-Landwirt Karl Erlach aus Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) hält 50 Rinder im Freilaufstall. „Wir setzen generell keine Antibiotika ein, weil wir - wenn wir Krankheitsbilder haben - mit Homöopathie oder anderen Pflanzenhausmitteln arbeiten“, so Erlach. Seit 25 Jahren kommt der Landwirt damit gut aus. Er hat sich seit vielen Jahren in der Homöopathie weiter gebildet. Auch seine Masthühner behandelt er mit homöopathischen Mitteln aus der Hausapotheke.

„Globuli auf gut Glück ist nicht Homöopathie“

Nicole Herout aus Lichtenberg (Bezirk Waidhofen an der Thaya) ist Fachtierärztin für Homöopathie. Sie bemerkt das zunehmende Interesse - auch in der konventionellen Nutztierhaltung - an Alternativen zu wartepflichtigen Medikamenten. Herout bildet Landwirte und Tierärzte in Homöopathie aus und warnt: „Nur ein paar Globuli auf gut Glück zu füttern, hat mit Homöopathie nichts zu tun.“

Im Gegenteil: Falsch angewandte Homöpathie kann den Tieren der Tierärztin zufolge sogar schaden. „Der Zeitverlust, das Übersehen der Ernsthaftigkeit einer Situation und das zu lange Herumdoktern sind für die Tiere gefährlich und für den Ruf der Homöopathie sehr nachteilig“, so Herout. Homöopathische Tierarzneimittel gehören ihrer Meinung nach in ausgebildete Hände und sollte somit auch von Tierärzten verschrieben werden.

Homöopathie Apotheke für Tiere

ORF

Die Homöopathische Hausapotheke für Tiere beinhaltet Globuli für diverse Erkrankungen - wie etwa Durchfall.

Kombination von Schul- und Alternativmedizin

Ein Ziel bei der Reduktion von Antibiotika sollte die geänderte Rangordnung sein. „Also nicht sofort bei jeder Erkrankung mit Kanonen auf Spatzen schießen“, sagt die Waldviertler Tierärztin, „sondern zunächst - wenn es der Fall zulässt - Homöopathie und Kräuter einsetzen und Antibiotika in der Rückhand zu haben. Denn das würde deren Verbrauch drastisch reduzieren.“

Sendungshinweis:

„Niederösterreich heute“, 18.4.2015

Laut der Tierärztin kann mithilfe von Homöopathie und Kräutern, ergänzt durch gezielten Antibiotikaeinsatz, der Gesamtverbrauch an wartepflichtigen Medikamenten um 80 Prozent reduziert werden. Dieser Wert sei dokumentiert. Herout hält eine Kombination aus Schulmedizin und Alternativmedizin für den besten Weg.

Sowohl die Landwirtschaftskammer als auch die EU-Kommission haben sich eine Reduktion auf die Fahnen geheftet. Die Kommission hat zuletzt eine Offensive „gegen den massenhaften Einsatz“ von Antibiotika in der Tiermast „als zentrales Vorhaben“ angekündigt.

Das Tier der Woche

Max ist ein etwa drei- bis vierjähriger Briard-Mischlingsrüde, der von seinen Besitzern ausgesetzt wurde und nun im Tierheim Ternitz untergebracht ist. Weil er sehr menschenbezogen ist, braucht er dringend eine Bezugsperson. Max ist sehr aufgeweckt und für aktive Menschen geeignet, wäre aber bestimmt auch ein lieber Familienhund.

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